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#11

RE: Späte Oktober-Nachweise

in Exkursionsberichte 10.10.2010 08:26
von WSW • 1.034 Beiträge

Toll, was sich auf den Höhen noch so tut. Wo genau war das eigentlich?
Mir kommen nur die albomarginatus in den felsdurchsetzten Flächen in der Höhe seltsam vor. könnten das nicht auch viridulus sein? Gibt´s Detailaufnahmen von den Viechern?
Der C100 würde dann ja analog C300 Lebens-Gesamtarten erfassen, also wenn du den Psophus früher schon gesehen hast...

Ich selbst habe gestern erstmals heuer ein Feuchtbiotop auf Heuschrecken angesehen. In Zelking gibt es eine leicht nach Nordwesten ansteigende Talfeuchtwiese, was sehr Seltenes heutzutage bei uns, aber der Großteil ist auch schon längst zu einer Feuchtbrache verkommen. Der gemähte Teil immerhin nach 10 Jahren noch immer unverändert (dort das einzige Vorkommen von Carex distans übrigens weit und breit).

Sah zuerst wie ausgestorben aus, aber dann hatte ich doch noch etwa 10 Chorthippus montanus (meine ersten heuer!!), beachtliche 4 Conocephalus discolor Weibsen im gemähten Teil, eine weibliche Lauchschrecke (die ist neu hier und ein weiteres Indiz, wie stark sich diese Art in den letzten Jahren ausbreitet) und ein paar Ch. dorsatus.

Gleich daneben ist jene Hangwiese, die das westlichste Vorkommen von St. nigromaculatus südlich der Donau beherbergte und wo ich in dem speziellen Jahr 2006 meine spätesten mollis-Nachweise nach Weihnachten hatte. Inzwischen wurde diese Fläche in eine eingezäunte Pferdeweide umgewandelt. Wäre interessant, hier einmal nachzusehen, wie sich das auf die Heuschreckenfauna auswirkt.
Gestern jedenfalls Massen von Chorthippus (mollis und biguttulus), während z.B. P.a. grisea nicht zu finden war.

Mit T. viridissima und P. griseoaptera macht das 8 Arten.

VG Wolfgang

PS: Fotografisch hab ich mich nicht sehr angestrengt, hatte nur dieses unsägliche Kit-Objektiv mit.

Angefügte Bilder:
cono.jpg
lauch.jpg
montanusm.jpg
montanusw.jpg
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#12

RE: Späte Oktober-Nachweise

in Exkursionsberichte 10.10.2010 10:24
von hospiton • 2.740 Beiträge

Hallo Wiolfgang!

Nun, die Wanderung war der "Traunsteiner Panoramweg" von (Bad) Traunstein, nw Martinsberg, weg und die albomarginatus (es waren sicher welche, da ich erst durch ein stridulierendes, braunes Männchen auf die aufmerksam wurde, anbei auch die Werbe-Tonspur von den beiden abgebildeten), genaue Fundort liegt auch bei. Ja, die waren an einer vernässten Wiese, die mit den typischen, Waldviertler Granitinseln durchsetzt sind! die erweisen sich ja jetzt im Oktober als Magnet für die Insektenwelt, dort sammelten sich alle Heuschrecken der Umgebung, die sonst so gar nicht zusammenkommen würden! Auf einem Fleck von vielleicht 4 m² saßen dort eben parallelus, montanus, viridulus, albomarginatus, griseoaptera und roeseli!

LG

Werner

PS: die Pferdekoppel, meinst Du da die südlich der Quarzwand anschließende?


Dateianlage: Angefügte Bilder:
chal_BadTraunstein.jpg

zuletzt bearbeitet 10.10.2010 10:25 | nach oben springen

#13

RE: Späte Oktober-Nachweise

in Exkursionsberichte 10.10.2010 10:51
von WSW • 1.034 Beiträge

Interessant. Kenn die Gegend dort oben ein bisserl (in der Nähe befindet sich das ruinierte=abgetorfte Spielberger Moor, auf deinem Kartenausschnitt mit einem Gewässer dargestellt und gerade noch drauf, für Libellen rel. interessant). Kann mir gut vorstellen, dass die Heuschrecken solche Granitinseln jetzt zwecks Wärmegewinn ansteuern.

Die Pferdekoppel befindet sich einige 100m in nordöstlicher Richtung vom Teich quer über die Talsenke am Gegenhang, der wiederum schön nach SW blickt (drum nigromaculatus dort). Irgendwie schade um dieses früher gemähte Wiesenbiotop, aber die Beweidung ist sicher noch besser als Verbrachen oder Aufforsten.

VG Wolfgang

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#14

RE: Späte Oktober-Nachweise

in Exkursionsberichte 10.10.2010 21:59
von WSW • 1.034 Beiträge

Ich war heute wieder kurz am Henzing, es war ja auch typisches Henzing-Wetter bereits und die Hänge waren voll mit Faltern. Kurz deshalb, weil ich aufgehalten wurde, u. a. von den Winterlibellen, die im sonnendurchfluteten Eichenwald haufenweise flogen und natürlich markiert werden mussten

Jedenfalls - auf den Hangwiesen hat es heute tatsächlich noch getickt! Ein Warzenbeißer-Männchen gab noch Gesang zum besten, nur 4 Tage vom publizierten Ostösterreich-Rekord entfernt!
Das M. bicolor-Weiberl saß auch noch immer unversehrt auf seinem Platz, P. grisea war auch zugegen und einiges an O. caerulescens.

VG Wolfgang

Angefügte Bilder:
decticus.jpg
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#15

RE: Späte Oktober-Nachweise

in Exkursionsberichte 11.10.2010 18:04
von Thomas Z-K • 738 Beiträge

Hallo Westler & Bergler!

Ja jetzt geht es den Bewohnern & Besuchern der höheren Lagen wirklich zusehends besser - ich als Steppenforscher konnte bei einem Familienausflug am 10.10. bei schönster Sonne in Top-Lokalitäten - Sandberge Oberweiden und Marchwiesen bei Marchegg - gerade noch neun Heuschreckenarten finden. Chorthippus mollis ist inzwischen eudominant und noch ziemlich häufig, alle anderen nur noch vereinzelt. Immerhin waren noch einzelne Steppen-Beißschrecken Platycleis montana in den Sanddünen aktiv.
Grüße
Thomas

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#16

RE: Späte Oktober-Nachweise

in Exkursionsberichte 16.10.2010 19:53
von WSW • 1.034 Beiträge

Nach dem Besuch der Freinberghöhle bei Texing (Randalpen, Bez. Melk) besuchte ich heute am Gegenhang eine steile Extensivweide, die von weitem einiges für Heuschrecken versprach. Geologisch ist es auch recht interessant, beim Verfolgen des Kammrückens durch urige (Weißrückenspecht-)Buchenwälder, der zu der Weide führt, kommt man unvermutet von Kalk auf Sandstein.

Auf der Weide selbst war das Heuschreckensuchen bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen schon sehr mühsam. Am Ende hatte ich aber doch 7 Arten geschafft, darunter auch ein Weibchen vom Warzenbeißer Decticus verrucivorus. Hier diese schön dunkelbraune Warzenbeißerdame, die somit nun den Ostösterreich-Rekord hält (bisher 14.10. Henzing, Donautal), vorbehaltlich anderer neuer mir unbekannter Funde



Die anderen Arten:
Metrioptera roeseli: 1 W
Metrioptera brachyptera: 1W
Euthystira brachyptera: 3M 3W
Gomphocerippus rufus: einige, überwiegend W
Chorthippus apricarius: 2W
Chorthippus sp.: 1W, tippe fast auf brunneus (gegenüber biguttulus), da ziemlich groß...

VG Wolfgang

Angefügte Bilder:
apricarius.jpg
brachyptera.jpg
brunneus.jpg
roeseli.jpg
rufus.jpg
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#17

RE: Späte Oktober-Nachweise

in Exkursionsberichte 22.10.2010 14:49
von WSW • 1.034 Beiträge

Habe eben am Henzing nachgesehen, was bei uns -2°C und Reif überlebt:

Ph. griseoaptera: noch recht zahlreich
P. a. grisea: tatsächlich noch ein voll flugtüchtiges Weibchen am Waldrand!!
N. sylvestris: stridulieren im Eichenlaub
Oe. caerulescens: 3 Ex.
Eu. brachyptera: 1M
G. rufus: zahlreich
St. lineatus: überraschend noch 1 W!
Ch. biguttulus: ca. 4M stridulieren noch
Ch. mollis: zahlreich
M. religiosa: 1W

Mit 10 Arten also noch 2-stellig!

Weiters:
ungezählte juv Smaragdeidechsen
18 Postillione
3 Goldene Acht
2 Kleine Perlmuttfalter
4 Kleine Feuerfalter

5 Winterlibellen markiert und eine vom 10.10. abgelesen
1 Heidelibelle

Also die Wechselwarmen halten noch dagegegen!

VG Wolfgang

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#18

RE: Späte Oktober-Nachweise

in Exkursionsberichte 23.10.2010 20:36
von Christine • 1.229 Beiträge

Hallo,

nachdem's im Forum schon so traurig winterlich ruhig wird, schreib ich auch noch schnell meine spärlichen letzten Funde auf.

Mit Wolfgang kann ich nicht mithalten, es waren nur 5 Arten heute am Sonnberg bei Steindorf am Ossiachersee. Aber es hat dort (bei 850 m Seehöhe) heuer schon geschneit.

Wenige Ch. brunneus, sehr viele Ph. griseoaptera, eine einzelne Oedipoda caerulescens,
viele Ch. biguttulus


ein Tettigonia cantans-Weibchen ist müde am Boden herumgekrochen


Dann hab ich noch diese schöne, bis jetzt unbestimmte Kröte gesehen

und diese ebenfalls mir unbekannte Raupe auf Brombeere


Und vorgestern habe ich in St. Egyden bei Velden (neben einigen Ch. m. ignifer mit eher kurzen, aber trotzdem typischen mollis-Strophen) dieses Oedipoda-Pärchen beobachtet.
Das Männchen hat sehr stimmhaft gegurrt, scheint nicht so häufig zu sein, zumindest hört man diesen vogelartigen Ton auf der Rösti-CD bei den zahlreichen caerulescens-Aufnahmen nur ganz vereinzelt, meistens klingt es viel metallischer.



lg
Christine

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#19

RE: Späte Oktober-Nachweise

in Exkursionsberichte 23.10.2010 20:51
von Mario F. • 54 Beiträge

Hallo Christine,

bei deiner Raupe handelt es sich um eine Jungraupe von Lasiocampa quercus, dem Eichenspinner.

Für weitere Raupen-, aber auch Falter-, Puppen- und Eifotos schau mal hier: http://www.lepiforum.de/cgi-bin/lepiwiki...iocampa_Quercus

Viele Grüße,
Mario

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#20

RE: Späte Oktober-Nachweise

in Exkursionsberichte 23.10.2010 21:05
von Christine • 1.229 Beiträge

Hallo Mario,

super! Hab zuletzt selten im Lepiforum nachgeschaut, obwohl ich es eigentlich kenne, aber das ist wirklich ein Versäumnis. Danke für die Erinnerung!

lg
Christine

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