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#1

Altweibersommer, keine Heuschrecken mehr?

in Exkursionsberichte 04.10.2011 22:10
von Toni • 490 Beiträge

Gestern Montag war ich am Schober westlich vom Wald am Schoberpass. Vom Großen Schober (ca. 1890 m) überblickt man sehr gut das gesamte Palten-Liesingtal (ca. 65 km lang). Der Blick reicht bis zum Warscheneck, Geäsuseberge und zum Hochschwab. An diesem Tag hätte man vermutlich auch 300 km weit gesehen (???), so klar war die Sicht. Aber der Schober ist halt ein Niedriger.

Ich fand 11 Arten. Mit von der Partie auch noch recht häufig Gomphocerrus sibiricus. Ansonsten jedoch keine Highlights.

Tipp: Viele Arten findet man bis Anfang November.
Hierzu gehören auch die Sumpfschrecke oder auch Pezotettix giornae.
IN den Bergen ist also auf jeden FAll noch einiges los, was noch mehr Lust beim Wandern bereitet.

Den gestrigen Tag habe ich gespritzt. D. h. ich war im Schwarzlsee schwimmen. Das Wasser war warm, so dass ich es locker eine Stunde aushielt. Wann können wir im November baden gehen?

Also viel Spass!

LG, Toni

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#2

RE: Altweibersommer, keine Heuschrecken mehr?

in Exkursionsberichte 04.10.2011 23:25
von WSW • 1.034 Beiträge

Hallo Toni,

ich war am Sonntag von Taschelbach am Zellerrain aus auf der Feldwiesalm (NÖ, aber ziemlich nahe der Stmk.) Ich habe 13 Arten geschafft.

Diese waren:

T. cantans
D. verrucivorus (noch Gruppengesang von mind 5 M!)
M. roeseli
M. brachyptera
Ph. aptera
M. alpina
P. pedestris
G. rufus
O. viridulus
Ch. brunneus
Ch. biguttulus
Ch. parallelus
Ch. montanus

Erstaunlich war die hohe Zahl der Individuen auch noch beim Kaltluftsee auf der eigentlichen Feldwies bei 1400m, dort auch noch viele A. juncea bei einem Almtümpel. Bilder hab ich zwar auch einige gemacht, kannn die aber auf Grund von Augenproblemen momentan nicht bearbeiten...

Es wird sicher noch einige Zeit weitergehen, zumindest in den höheren Lagen.

VG Wolfgang

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#3

RE: Altweibersommer, keine Heuschrecken mehr?

in Exkursionsberichte 05.10.2011 18:26
von Günter Pucher • 691 Beiträge

Hallo Toni & Wolfgang!

Da habt Ihr ja noch eine schöne Artenvielfalt.

Wolfgang:

Zitat
Es wird sicher noch einige Zeit weitergehen, zumindest in den höheren Lagen


Nun, hat das damit zu tun, dass in höheren Lagen die Tiere später adult geworden sind? Von den Temperaturen her müßte es ja in den Niederungen längere Zeit was zu beobachten geben.
Und ab welchem Stadium singt Gryllus campestris? Ich meine nämlich heute ein zaghaftes Singen vernommen zu haben; sehen kann man sie des Öfteren.

LG Süd-Günter


zuletzt bearbeitet 05.10.2011 18:26 | nach oben springen

#4

RE: Altweibersommer, keine Heuschrecken mehr?

in Exkursionsberichte 05.10.2011 22:09
von hospiton • 2.740 Beiträge

Hallo Günter!

Zu Deine "Gebirgsfrage" sag' ich nichts aber zu der Grille: es gibt lt. Literatur 11 (9 - 12) Larvenstadien, und normalerweise überwintern die Tiere im vorletzten oder letzten Larvenstadium. Mir ist es noch nicht untergekommen, aber im Schweizer Forum wurde erst diese Woche ein ähnlicher Fall diskutiert (http://www.forum.orthoptera.ch/viewtopic...1a5a4694b6248c1)und da habe ich auch das erste mal davon gehört (u. A. wird das auch in BAUR et.al. erwähnt, dass es fallweise schon im Herbst erwachsene Tiere bzw. eine zweite Generation gibt). Denke aber, dass die bei uns keine Reprudiktions-Chance haben.

LG

Werner

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#5

RE: Altweibersommer, keine Heuschrecken mehr?

in Exkursionsberichte 06.10.2011 09:18
von Toni • 490 Beiträge

Ich war gestern zwischen Hochschwab und Kapfenberg unterwegs:

20 ARten. Überraschend häufig war noch Decticus.

Grillen:
Achtung in Siedlungsräumen singt jetzt gelgentlich das Heimchen. An der Küste Dalmatiens gibt es Gryllus bimaculatus.

In höheren Lagen hört man gelegentlich einzeln auch im August Gryllus campestris.
Pteronemobius heydenii singt einzeln bis Anfang Oktober. Hierbei gehen wir davon, dass es sich um ein partielle 2. Generation handelt. Das könnte ja auch bei der Feldgrille der Fall sein.


LG, Toni

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#6

RE: Altweibersommer, keine Heuschrecken mehr?

in Exkursionsberichte 06.10.2011 10:58
von Günter Pucher • 691 Beiträge

Hallo Toni!

Leider kann ich nur zwischen Feldgrille und Heimchen eingrenzen. Es war ja nur ein paarmaliges, kurzes "Trüt" zu hören, so wie bei beiden Individuen die "Anfangssequenz" auf der Heuschrecken-CD von Bellmann (1/10 sec). Vielleicht bin ich mal nahe genug dran um das aufzunehmen.

@Werner: toller Hinweis mit dem CH-Forum!

Grüße aus dem (noch) sonnigen Süden!


zuletzt bearbeitet 06.10.2011 11:03 | nach oben springen

#7

RE: Altweibersommer, keine Heuschrecken mehr?

in Exkursionsberichte 06.10.2011 11:36
von Günther • 2.342 Beiträge

Kannst Du das letzte Aufbäumen eines Weinhähnchens ausschließen, Günter? In Ausnahmefällen kann man die Art noch im November finden...

LG,
Günther


zuletzt bearbeitet 06.10.2011 15:36 | nach oben springen

#8

RE: Altweibersommer, keine Heuschrecken mehr?

in Exkursionsberichte 06.10.2011 13:47
von Günter Pucher • 691 Beiträge

Hallo Günther!

Also ich denke , das war kein Weinhähnchen. Eher aus dem Grund, da ich in unmittelbarer Umgebung noch nie eines hatte. Und das "Trüt" ist ein kurzes "Trüt" , kein "Trüüüt" wie bei einem Weinhähnchen (soweit die "wissenschaftliche Erklärung zu den "Trüt´s"").

LG S-Gü

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#9

RE: Altweibersommer, keine Heuschrecken mehr?

in Exkursionsberichte 06.10.2011 14:04
von Sebastian • 2 Beiträge

Hallo zusammen!

Also zum Thema Gryllus campestris kann ich beitragen, dass ich sie in eindeutig vor wenigen Tagen am Westrand des Südschwarzwaldes (Baden-Württemberg) singen gehört habe, und zwar auf ca. 550 m Höhe in einer Wiese außerhalb jeder Siedlung (Oe. pellucens dort ausgeschlossen). Daraufhin habe auch ich Baur et al. konsultiert und das mit der 2. Generation gelesen.
Zudem habe ich in den vergangen 1-2 Wochen immer mal adulte Tiere den asphaltierten (und von der Sonne erwärmten?) Fahrradweg überqueren sehen, den ich außerhalb der Stadt Freiburg regelmäßig benütze. Alles Zufallsbeobachtungen, aber trotzdem...

Beste Grüße
Sebastian

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#10

RE: Altweibersommer, keine Heuschrecken mehr?

in Exkursionsberichte 06.10.2011 15:37
von WSW • 1.034 Beiträge

Zitat von Günter Pucher

Nun, hat das damit zu tun, dass in höheren Lagen die Tiere später adult geworden sind? Von den Temperaturen her müßte es ja in den Niederungen längere Zeit was zu beobachten geben.



Ja, damit hat es wohl zu tun, auch leben sich dort oben die Tiere langsamer ab, müssen öfters Pausen machen.

Ich kann jetzt wieder eine Spur länger in den Schirm schauen, daher liefere ich nun meine Bilder nach.

Bemerkenswert ist, dass ich zuletzt öfters den Satz lesen konnte: "Chorthippus sind ohnehin nicht bestimmbar" oder so ähnlich. Das stimmt natürlich ganz und gar nicht. Wie Toni schon oft schrieb, lassen sich hier die Männchen schön nach den Gesängen auseinanderdividieren. Aber die Männchen sind auch an guten Fotos meist leicht auseinanderzuhalten. Also Weibchen eher links liegen lassen und auf die Gesänge achten.

Ich habe hier den einzigen brunneus 2x dabei, den ich an Hand des Gesangs aufgespürt habe. Man beachte den langgestreckten Körper dieser Art im Vergleich zum biguttulus und die unterschiedliche Flügelform. Das Stridulationsfoto ist mit 1/400 gemacht. Dass das Geräusch an einen Furz erinnern soll, ist mir bislang noch nicht aufgefallen, so schnell furzen wahrscheinlich die wenigsten....

Zu sehen ist auch das Gebirgshabitat dieses brunneus sowie der sehr vielen biguttulus. Ein anderes Habitatfoto zeigt die von Gebirgsfichten umrahmte "Feldwies" mit Libellentümpel. Hier findet sich Chorthippus montanus lokal im Sphagnum, hingegen an etwas weniger feuchten Stellen Ch. parallelus. Ein Weibchen mit orange getönten Schenkeln als Höhenform konnte ich finden, wäre zeitweilig ein alticola-Kandidat gewesen (aber die spitzen Flügel würden da nicht passen!).

VG Wolfgang

Angefügte Bilder:
biguttulus.jpg
brachyptera.jpg
brunneus1.jpg
brunneus2.jpg
feldwies.jpg
habitat.jpg
juncea.jpg
miramella.jpg
montanus.jpg
parallelus.jpg
parallelus1.jpg
podisma.jpg

zuletzt bearbeitet 06.10.2011 21:04 | nach oben springen


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