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Strandschrecken-Suche in Oggau am Neusiedler See
in Exkursionsberichte 16.09.2010 10:04von Thomas Z-K • 740 Beiträge
Gestern waren Günther und ich am Westufer des Neusiedler Sees das Vorkommen der sehr seltenen und gefährdeten Neusiedler Strandschrecke Epacromius coerulipes zu prüfen, hier gab es in den beweideten Salzwiesen des Seevorgeländes und auf der Oggauer Heide ein starkes Vorkommen, für das aber kaum aktuelle Nachweise vorliegen.
Die Lebensräume sind sehr eigenartig und erinnern stark an die versalzten Lackenufer des Seewinkels - ausgedehnte Fluren mit Salzaster und Queller.
Auf den Wegen mit anstehendem Wasser und Salz waren ebenfalls ausgedehnte lückig bewachsene Fluren, und dort saßen die Strandschrecken dicht an dicht!
Die Tiere waren sehr schwer zu fangen, teilweise konnten sie aber auch mit Fernglas bestimmt werden und es waren praktisch nur Grüne Strandschrecken Aiolopus thalassinus!
Sehr tückisch - die Männchen sind meistens graubraun, wie in den Bestimmungsbüchern die Neusiedler Strandschrecke abgebildet ist, typisch grün waren nur Weibchen.
Die Neusiedler Strandschrecke ließ sich letztendlich nur nahe der Seekaserne auf einer alten wechselfeuchten Wiesenbrache finden - ein Weibchen, dass die diagnostischen bläulichen Hinterschienen zeigte und die dreieckigen Scheitelgrübchen (winzige Dinger zwischen Auge und Fühler, bei der Aiolopus sind sie schräg viereckig, sieht man fast nur mit Lupe)
Sieht also nicht so gut aus mit der Neusiedler, obwohl die Grüne Strandschrecke hier in vielen Hundert Individuen lebt. Obwohl die Gesangsaktivität recht schwach war, konnten wir doch noch 26 Arten finden, und das Mitte September! Ziemlich verspätet waren noch einzelne Warzenbeißer und Große Goldschrecken, erfreulich einige Südliche Beißschrecken Platycleis affinis und auch eines der wenigen Vorkommen des Östlichen Wiesengrashüpfers Chorthippus dichrous außerhalb des Seewinkels.
Liebe Grüße
Thomas
RE: Strandschrecken-Suche in Oggau am Neusiedler See
in Exkursionsberichte 16.08.2012 08:40von WSW • 1.034 Beiträge
Guten Morgen!
Für gestern hab ich Martina St. als guide für die Wiener Stadtschrecken engagiert und um den schönen Tag zu nutzen und als Gegenleistung meinerseits haben wir das Exkursionsprogramm ausgebaut und sind bei schönstem Wetter und 29° auch zu Oggauer Heide .
Für diesen Tag habe ich bis zu 6 neue Arten eingeplant und 5 sind es schließlich (höchstwahrscheinlich) geworden, so gesehen ist es sensationell gelaufen .
Der Tag begann schon einmal recht erfreulich, am vereinbarten Treffpunkt bei der Raststation Schwechat an der S1 hat sich sofort nach meinem Halt ein ganzer Schwarm Haubenlerchen eingefunden, hab ich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Gutes Zeichen!
Die Stadtschrecken machen wir kurz, die kennen eh die meisten gut: P. giornae war neben den Bahnanlagen locker zu finden. P veyseli war am Laaer Berg ein wenig launisch, schließlich aber doch auch aus der Wiese zu treiben. Dann haben wir irgendwo in Simmering in der Nähe von der Kläranlage einen Platz aufgesucht, wo es Ph. nana und L. punctatissima geben sollte. Die Sichelschrecke haben wir locker gefunden, z.T. noch im Larvenstadium, aber die Zartschrecke war einfach nicht aufzutreiben, der einzige kleine Minuspunkt an dem Tag. Die bleibt also über.
Dann rasch weiter nach Oggau und zu den Tennisplätzen. Nach kurzer Jausenpause starteten wir bei 29° gleich neben dem Parkplatz mit der Suche. Sofort flogen uns etliche Strandschrecken um die Ohren und ich fragte mich, wie man da die seltene Epacromius coerulipes herausfiltern soll??
Mit der Zeit haben wir dann doch einige ausgetrickst und normal schauen die diagnostischen Schienen ja so aus:
Klare Aiolopus.
Aber gleich das erste Exemplar, das ich erwischte, war zwar schön freudig grün, war einbeinig, hatte aber diese Schiene:
Die Schiene ist doch eindeutig blau!? Wenn das diagnostisch ist, dann hätte ich eine grüne coerulipes gefunden?
Mir war die Suppe da jedenfalls zu dünn und wir suchten weiter. Nächster Kandidat: ein braunes Weibchen mit auffallendem gelbem Mittelstreifen. Ich hab die tatsächlich erwischt - ja, auch bläuliche Schienen!
Müsste also auch eine coerulipes sein, obwohl sie einen schmalen grünen Streifen drin hat.
Und dann konnte ich des Rätsels Lösung knacken (hoffentlich), denn ich fand heraus, dass die ganz winzigen Strandschrecken-Männchen alle diese bläulichen Schienen hatten:
Was bedeutet, dass die coreulipes wären und damit die Art auf dem vergleichsweise kleinen unbeweideten Areal gleich unterm Tennisplatz eigentlich recht häufig wäre!?
Ein mittelprächtiges Bild, wo man aber in situ ausnahmsweise die Schienen erkennt, die keine Spur von Rot zeigen.
Und ein Männchen im Salz:
Zusammenfassend: Vorläufig gehen wir davon aus, dass diese Tiere coerulipes sind. Ich träume schon seit Jahren von der, aber im Seewinkel kommt man ohne Betretgenehmigung der Lacken kaum an die Viecher heran. Man findet die Art recht zahlreich am kleinen unbeweideten, nicht eingezäunten Bereich zwischen Tennisplatz und gezäunterm Weidebereich beim Schilfgürtel. Dort konzentriert sie sich besonders an den vegetationsarmen, schottrig-salzigen Stellen. Aiolopus kommt dort kaum vor, diese lebt mehr in den Salzwiesen oder an den ruderalisierten Stellen, ist in beiden Geschlechtern größer, langflügeliger und auch flugtüchtiger. Ich hätte nicht geglaubt, dass coerulipes so klein ist, aber vll. sind es ja auch gar keine...
Das Problem, warum man coerulipes zuletzt dort so wenig gefunden hat, dürfte die Beweidung sein. Intensive Beweidung des Schilfgürtels führt zu riesigen, fast vollkommen heuschreckenfreien, gestörten, verdichteten Zonen. Sicher gut, um die Flächen gegen das Schilf offen zu halten, aber schlecht für coerulipes, die anspruchsvoller sein dürfte und ursprüngliche Salzflächen zu brauchen scheint.
Andere Arten: Das sollte ein Chorthippus dichrous sein:
Und bei dem bin ich mir auch nicht sicher, dichrous und declivus sollten ausscheiden, bliebe albomarginatus oder oschei (helle Patscherl hätter er), wobei mir die geschwungene Ader aber eigentlich nicht auffällt:
Nun noch zu Ostseite des Schwimmbads. Wir hatten hart zu kämpfen, um dort wenigstens 3 Platycleis zu finden, die letzte sogar ein 2-beiniges Weibchen. Da ich meinen Bellmann momentan nicht finde, habe ich Probleme mit der Bestimmung, gehe aber davon aus, dass es affinis ist.
Bei der Rückfahrt habe ich entschieden, dass wir beim Hackelsberg stehen bleiben - für Martina sollte der Omocestus petraeus eine neue Art sein und ich kam zu regentropfenfreien Bildern!
Dann ging´s zum Abschluss des Tages noch zum Braunsberg. Auf der Fahrt dorthin sahen wir bei der Kompostanlage Deutsch-Haslau noch guten Besuch an Mittelmeermöwen und ich habe die etwa 150 Individuen in einer Art Ringreader-Rückfall gleich einmal gecheckt, leider aber kein Ring an diesem Nachmittag.
Am Braunsberg haben wir immerhin noch 3 späte Männchen und ca. 5 Weibchen von Stenobothrus eurasius an der bekannten Felsoberkante gefunden:
Sehr fluggewaltig, diese Tiere, und es bedarf einigen Aufwandes, um die auf einen schönen Sitzplatz auf einen Felsen zu treiben . Dafür hab ich glaub ich erstmals bewusst seinen Gesang gehört (wenig Wind), ebenso übrigens wie beim petraeus.
So, das war jetzt doch wieder ein etwas längerer Beitrag, aber vor allem deswegen, weil mich Bestätigungen bei coerulipes und affinis schon seeeehr interessieren würden...
Jetzt kommt noch hintennach die negative Botschaft zum Tag. Ich kenn den eurasius-Platz jetzt schon seit etlichen Jahren und das Vorkommen ist seit Jahrzehnten bekannt. Aber momentan steuert der eine klassische Platz an der Felsoberkante m.M. nach aufs Verderben zu. Dieser Palisadenstadel im oberen Teil des Habitats ist ein Scherz.
Er zügelt Menschenmassen an, die früher nicht in diesem Ausmaß hier runterkamen. Die Trittwirkung hat sich, seit ich ihn das 1. Mal gesehen habe, vervielfacht. Der Vorkommensbereich des elitären Stenobothrus eurasius wird bereits massivst beeinträchtigt. Im Habitat habe ich z.B. unterhalb des Bauwerks eine größere Schüttung (Bauschutt?) gesehen. Ist sowas wirklich notwendig?? Positivdenker werden jetzt sagen: Seid´s doch froh, dass ihr 8 Ex gesehen habt´s. Die Tiere können sich jetzt doch auch an den Palisaden super sonnen! Und die Vegetation bleibt durch das permanente Niedertrampeln und Lagern schön niedrig...
Aber mir fehlt da jedes Verständnis. Nur merkwürdig, dass immer ich den Ungustl spielen muss, wobei mich das ja eigentlich dort gar nix angeht und ich nur Gelegenheitsbesucher bin...
Insgesamt soll das aber den schönen, erfolgreichen Tag nicht schmälern und ich danke Martina für die wertvolle Exkursionsbegleitung!!
Ich werde nun nie wieder bis zu 5 neue Heuschreckenarten an einem Tag erleben können, so gesehen war es einmalig.
VG Wolfgang
RE: Strandschrecken-Suche in Oggau am Neusiedler See
in Exkursionsberichte 16.08.2012 09:10von hospiton • 2.767 Beiträge
Hallo Wolfgang!
Gratuliere, der Tag geht wirklich in die Geschichte ein, 5 neue Arten - an sowas kann ich mich sicher nicht erinnern (ja, in Südfrankreich, aber die zählen ja nicht für den Austria-C100)
Bestätigen kann ich Dir nur die affinis, eindeutig. Die beiden anderen fraglichen kenne ich ja selbst nicht, also schweige ich. Und
Zitat von WSW im Beitrag #3
...Nur merkwürdig, dass immer ich den Ungustl spielen muss, ...
Das hat nix mit Ungustl zu tun, Du hast halt den Blick für die Zusammenhänge und die Erfahrung, was daraus werden kann - soweit mein "versöhnliches Bauchpinsel-Statement"
LG
Werner
RE: Strandschrecken-Suche in Oggau am Neusiedler See
in Exkursionsberichte 16.08.2012 09:21von WSW • 1.034 Beiträge
Super, das Bauchpinsel-Statement . War ja auch von mir nicht bösartig gemeint, mehr zur Unterhaltung. Aber ich denke, das muss einfach mal aufgezeigt werden, gesehen werden´s ja schon mehr Orthopterologen haben. Mein Bild verniedlicht die Situation ja, die wahren Ausmaße sind da nicht zu erkennen. Die 50m Habitat sehen jetzt am Sommerende wirklich schlimm aus.
Den dichrous habe ich übrigens schon letztes Jahr am Albersee gemacht, aber für Martina wär der wichtig. Aber da bin ich mir eigentlich relativ sicher. Diese Art war da nur vereinzelt zu sehen.
VG Wolfgang
RE: Strandschrecken-Suche in Oggau am Neusiedler See
in Exkursionsberichte 16.08.2012 10:15von Markus S. • 436 Beiträge
Hallo Twitsch- Master Wolfgang :)
Wiedermal ein toller Beitrag.
Ich hatte letzten Sommer die Ehre mit Georg Bieringer in den von dir erwähnten, abgezäunten Arealen herumzustapfen. Dabei sind mir an zwei Stellen die unglaublich flinken E. coerulipes um die Ohren geflogen. Leider hatten wir damals keine Zeit um Fotos zu machen, weil wir ja in anderer Mission unterwegs waren. Die Erfahrung hat aber gereicht um dir deinen Verdacht zu bestätigen...gratuliere! Und danke für die Angabe für das frei begehbare Habitat... da werde ich eventuell noch dieses Jahr hinfahren um ein Paar zu knipsen!
Der zweite Chorthippus ist auch aus meiner Sicht kein Ch. dichrous. Eu. declivus auf gar keinen Fall...meintest du da nicht vielleich Ch. dorsatus? Der sieht dieser geradkieligen Gruppe noch am ähnlichsten, ist aber aus meiner Sicht aufgrund des wenig erweiterten Costalfelds auch auszuschließen.
Für mich kommt auch Ch. albomarginatus und Ch. oscheii in Frage...Letzteren habe ich übrigens erst kürzlich wieder aus meiner Checkliste gestrichen weil der Vorjahresfund(aus der gleichen Gegend) dann doch zu unsicher war. Die Ausarbeitung der morphologischen Merkmale von Ch. dichrous, Ch. albomarginatus und Ch oscheii wäre eine interessante Aufgabe für die nächste Saison. Wenn es soetwas nicht schon gibt.
Zu dem Holzkobel im St. eurasius-Habitat: zum kotzen!
Grüße, Markus
RE: Strandschrecken-Suche in Oggau am Neusiedler See
in Exkursionsberichte 16.08.2012 12:07von Thomas Z-K • 740 Beiträge
Oggau wird ja ein Renner - das freut ich!
Super dass Du die Epacromius so gut dokumentieren konntest, die wird selten so schön abgebildert. Die bläulichen Hinterschienen sind das leicht zugängliche "offizielle" Merkmal, der Harz ist streng und verlangt genaueres Hinschauen - nämlich aufs Scheitelgrübchen (das liegt zwischen Auge und Fühleransatz): Trapezförmig - Aiolopus gegen Dreieckig - Epacromius. Ein Flügelmerkmal gibts auch: Die Nebenader im Medialfeld liegt bei Epacromius mittig, bei Aiolopus hingegen an die Media angelegt. Was bei Dir gut erkennbar ist - die Epacromius ist deutlich kompakter als die Aiolopus; grün kommt aber auch bei ihr vor (wird aber kaum abgebildet).
Der salzige Bereich hinterm Tennisplatz ist das Kerngebiet der Epacromius, wie Du richtig schreibst ist sie beweidungsempfindlich (das haben wir aber erst in den letzten Jahren begriffen, vorher glaubten wir immer die wills möglichst offen und extrem!) und braucht eingestreute Schilf-/Seggen-Inseln als Fluchtpunkte (sie klettert auch gut im Gegensatz zu Aiolopus).
Die affinis ist eine, das kann man recht forsch behaupten (auch wenn die ganzen Titillatoren etc. nicht beurteilbar sind) - siehe mein Kommentar zu Christines Platycleis von dort.
Bei den Chorthippen wirds schwierig, der erste ist wohl ein sicherer dichrous, der zweite ist mir zu dorsatus-artig bunt und die Flügel am Ende eher spitz zulaufend (als breit ausgerundet wie beim dichrous). Für albo/oschi fehlt mir auch der Radialschwung. Die vier (inkl. dorsatus) sollten wir einmal bestimmungstechnisch gut aufbereiten.
Liebe Grüße
Thomas
RE: Strandschrecken-Suche in Oggau am Neusiedler See
in Exkursionsberichte 16.08.2012 12:36von Florin Rut • 269 Beiträge
Lieber Wolfgang
Sehr schöner Beitrag! Diese Epacromius hätte ich ja auch zu gerne mal vor der Linse.
Beim deinem Stenobothrus eurasius-Bild handelt es sich m.E. um Stenobothrus lineatus. Das sehr breite Medialfeld ohne Zeichnung, Flügellänge und Form sowie die Genitalkappe sollten doch ein wenig anders aussehen. Leider kenne ich den St. eurasius aber auch nicht, da wir dazumal zu spät vor Ort waren.
LG
Florin
RE: Strandschrecken-Suche in Oggau am Neusiedler See
in Exkursionsberichte 16.08.2012 13:36von WSW • 1.034 Beiträge
Danke für die statements!
Also die Scheitelgrübchen und die Aderung im Medialfeld erkennt man auf meinen diversen Bildern eigentlich sehr gut, passt auch.
Bei dem 2. Chorthippus wäre ich (gemeinsam mit Markus ) daneben gelegen, weil ein dorsatus bei mir im Garten z.B. so einfach nicht ausschaut. Aber dass die Heuschreckenfärbung eben sehr stark von der jeweiligen Umgebung abhängt, wissen wir inzwischen ja.
Tückisch, dass in Oggau dorsatus und dichrous direkt nebeneinander vorkommen.
Zitat von Florin Rut im Beitrag #8
Beim deinem Stenobothrus eurasius-Bild handelt es sich m.E. um Stenobothrus lineatus. Das sehr breite Medialfeld ohne Zeichnung, Flügellänge und Form sowie die Genitalkappe sollten doch ein wenig anders aussehen. Leider kenne ich den St. eurasius aber auch nicht, da wir dazumal zu spät vor Ort waren.
Florin, da liegst du richtig! Mir waren inzwischen auch schon Bedenken gekommen, die hauptsächlich in gewissen Eigenschaften des Abdomens begründet waren. Das Tier hat ein längliches, walzenförmiges Hinterteil, während es beim eurasius eher einen hochelliptischen Querschnitt hat. Dazu kommt dann, dass die Färbung zwar auch intensiv orange ist, aber bei den einzelnen Segmenten auch heller, normal gefärbte Zonen dabei sind, sodass das ganze dann mehr gestreift wirkt.
Und drittens habe ich den am unteren Ende aufgescheucht, wo es eigentlich schlagartig nicht mehr so ganz richtig passt für den eurasius (wirklich sauklein, das Habitat!). Ich hab der Martina dort noch erklärt, dass man sehr aufpassen muss, weil lineatus und nigromaculatus genau dort auch vorkommen - und dann fahr ich selber in die Falle hinein. Peinlich ...
Naja, probier ma´s mit dem. Trotz kleinem Flügelschaden ist der auch noch ganz gut, bei dem leg ich meine hand ins Feuer .
VG Wolfgang
RE: Strandschrecken-Suche in Oggau am Neusiedler See
in Exkursionsberichte 16.08.2012 16:00von Günther • 2.345 Beiträge
Grüß Euch!
Da bin ich jetzt froh, dass der Stenobothrus doch ein lineatus ist, wollte heute früh schon Zweifel kundtun, musste aber dann weg. Hauptsächlich waren es die Fühlerenden und -form, das Medialfeld und die Flügelform. War ja heuer auch schon mal oben am Braunsberg und dachte, überall eurasius zu hören und zu sehen. Doch dann bin ich zu hause draugekommen, das der lineatus einen äußerst tückischen Werbegesang hat, den ich vorher nie bewusst gehört hab. Und da ich den Gesang vom eurasius nicht kannte, dachte ich mir, das kann nur eurasius sein. Aber weit gefehlt! Auch alle Bilder haben letztlich lineatus gezeigt, so musste ich den eurasius wieder aus der Liste streichen.. ;-)
Zu Epacromius: Ich hab vorhin erstmals wirklich viele davon gesehen (vorher nur Einzelviecher), und zwar in einer wunderschönen Salzaster-Flur am Tiefsten gemessenen Punkt Österreichs im Seewinkel (114 m, obwohl das gps manchmal 113 m angezeigt hat). 2 Sachen sind mir dabei als Unterschied zu Aiolopus zusätzlich aufgefallen. Erstens sind die Tiere sehr klein, die Männchen gerade mal so groß wie haemorrhoidalis-Männchen (vielleicht um nur eine Spur größer), die Weibchen sind auch nicht solche riesen Bracker wie die von Aiolopus. Und außerdem fliegen sie auch anders. Aiolopus fliegt ja wirklich völlig orientierungslos in mehreren Spiralen und Kurven, Epacromius hingegen wesentlich geradliniger, das war sehr auffällig. Und irgendwie schauen sie auch ganz anders aus, haben nicht so große dunkle Flecken im Flügel... Die Männchen ähneln auf den ersten Blick einer Mischung aus ganz kleinen Calliptamus-Männchen und haemrrhoidalis. Aber das ist wohl nur ein subjektiver Eindruck;-)
LG,
Günther
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