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Hallo Wolfgang!
Zu den Feuersalamandern hab ich Freitag einen Vortrag in Salzburg gehört, die haben Fang-Wiederfang-Studie am Kapuzinerberg gemacht, als Markierung einfach ein Foto der Oberseite genommen - die ist offenbar sehr individuell und über Jahre reproduzierbar (geht auch bei Molch-Unterseiten, Knoblauchkröten-Oberseiten, wohl auch Unken-Unterseiten - ein weites Feld). Die Wiederfundraten waren aber bisher jämmerlich gering, die sind - auch wenn sie bei Regenwetter so auffällig sind - offenbar meistens sehr gut versteckt. Bei der Langlebigkeit könntes Du wohl auch rausfinden, ob es jeden Winter dieselben Salamander in Deine Höhle zieht!
Die Graue Nacktschnecke sollte Limax maximus, der Tigerschnegel sein, ist auch gern in Kellern. Das ist die mit der einfärbigen Sohle, der verwandte Limax cinereoniger ist unterseits dreistreifig.
Wenn ich mir die so anschau haben die Schnegel wahrscheinlich auch diagnostisch individuelle Obserseitenzeichnungen...
Liebe Grüße
Thomas
Hallo,
wie aus Thomas´ Antwort ja schon hervorgeht, gibt es wohl keine Tiere, bei denen eine Wiedererkennung so leicht möglich ist wie bei Feuersalamandern. Also ich würde das in Texing auf jeden Fall machen! Denn so viel zusätzliche Arbeit ist es ja nicht, ein Bild ist schnell gemacht.
Man muss sich da glaub ich nur ein gutes Archiviersystem überlegen, denn wenn es dann mal hundert+ Salamander sind und man ständig alles durchgehen muss, wirds zach. Wie ich im Juni in Ungarn gesehen hab, haben die dort bei der Wiesenottern-Zuchtstation im Kiskunsag ein unglaublich effektives System, um die Tiere (und davon gibt es dort viele hundert) in nur wenigen Augenblicken zu identifizieren. Das ging im Prinzip über einen (teilweise dichotomen) Bestimmungsschlüssel anhand der Kopfbeschilderung.
Keine Ahnung, bei Feuersalamandern könnte man da zB mit dem Prozentsatz an gelber Zeichnung arbeiten, um die Auswahl einzuschränken. Dass zB der erste Punkt lautet "von oben gesehen über 50% Gelbanteil am Schwanz ODER unter 50% Gelbanteil am Schwanz", das lässt sich ja bei 2 Farben recht gut abschätzen. Aber das wie gesagt nur als Beispiel, ich weiß nicht, was da wirklich praktikabel wäre. Doch notwendig wird sowas natürlich nur, wenn man Bilder von vielen Individuen hat - und da ist die Frage, ob das in Texing überhaupt der Fall sein würde...
Ich selbst hätte das damals, als ich noch durchgehend in OÖ gewohnt hab, auch unbedingt machen sollen, da hatten wir die Tiere teilweise im Garten. Aber als Schüler denkst halt net an sowas..:(
Jedenfalls: Keep us on the running!!;)
LG,
Günther
Soweit ich mich erinnere (hab leider kein Foto gemacht), waren die Nacktschnecken einfarbig grau...
Also die individuelle Erkennbarkeit der Feuersalamander wurde mir ja selber beim Rückweg zum Auto bereits klar. Erfahrungen habe ich z.B. bereits mit einer Zauneidechse gemacht, die ich nach 2 Jahren an Hand der Rückenzeichnung auf einem Foto neuerlich identifizieren konnte.
Ich gehe davon aus, dass die Zahl der Salamander überschaubar bleiben sollte, da es bis auf diese Höhe schon geschneit und Minusgrade gegeben hat. Es sollten nun bereits alle in der guten Stube sein. Die andere Frage ist, ob ich alle gesehen habe, da es doch in dem Bereich ein paar Versteckplätze gibt.
Aber - auch eingedenk der Beobachtung von 2006 - sollten es kaum mehr als 10 Exemplare sein, und die hoffe ich doch überwachen zu können.
Da es aber ein ausgesprochenes Langzeitprojekt wird, bleibt es vorerst noch ziemlich unspannend. Momentan muss ich überlegen, wie ich im Winter an die Höhle rankomme. Mit dem Auto möchte ich auf der 1-spurigen Bergstraße eigentlich nicht hochfahren...
VG Wolfgang
Den kurzen Dienstag habe ich heute wieder für die Freinberghöhle genutzt. Schon beim Höhleneingang, als ich die diversen Gerätschaften sortierte, wurde ich durch ein Rascheln im angewehten Buchenlaub auf nicht weniger als 3 Feuersalamander aufmerksam, die sich seitlich des Höhleneingangs in eine Nische gedrückt hatten.
Drinnen waren noch 4 weitere Salamander zu entdecken. Die Unterschiedlichkeit der Zeichnung ist enorm, aber unter den 5 halbwegs gut fotografierten war keiner von den 2 fotografierten vom letzten Mal. Das wird sicher schwierig, vermutlich verstecken sich auch mehr Salamander, als man glaubt, und ziemlich mobil scheinen die auch zu sein. Abwarten.
Auch eine Schnecke habe ich fotografiert, die beiden Zackeneulen waren heute aber verschwunden.
VG Wolfgang
Hallo,
ich war heute im Zuge des Höhlenschrecken-Monitorings in der Freinberghöhle auch hinter den Feuersalamandern her! Und es entwickelt sich ähnlich wie bei den Höhlenschrecken. Von 14 gesehenen Salamandern konnte ich 12 dokumentieren. Von diesen 12 war lediglich ein großes Weibchen mit seinem auffälligen Schlüsselzeichen am Rücken darunter, das ich auch am Silvestertag fotografieren konnte!
Offensichtlich sitzen da weitaus mehr Salamander drinnen, als ich ursprünglich geglaubt habe. In der Tat habe ich heute Tiere in neuen, weiter vom Höhleneingang entfernten Löchern gefunden. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass sich da einige Löcher weiter im Höhlenboden fortsetzen und dort in Hohlräumen sich möglicherweise zahlreiche Salamander sammeln! In von außen sichtbaren Strukturen sieht man dann nur die Spitze des Eisbergs...
Und obwohl die Tiere phlegmatisch, fast unbeweglich wirken, sind sie doch ständig in Bewegung und tauschen sich an den einzelnen Fundstellen unentwegt aus. Das wird schwierig, kann nun Günthers Hinweisen zur Schlüsselidentifizierung immer mehr abgewinnen!
Endlich konnte ich heute erstmals ein Jungtier entdecken, von denen es ja eigentlich viel mehr geben sollte? Auf dem Bild ist als Größenvergleich meine Schuhspitze zu sehen. Ich weiß aber nicht, wie schnell die wachsen und ob der aus 2010 (oder 2009) ist.
Die Sache scheint jedenfalls extrem spannend zu werden...
VG Wolfgang
Hallo Wolfgang,
ja, das ist in der Tat höchst spannend!
Ich glaub, dass sich die dort überwinternden Salamander bei so einem Wetter wie momentan nicht nur innerhalb der Höhle bewegen, sondern sie wie in der warmen Jahreszeit (wenn auch nicht in diesem Ausmaß) durchaus auch außerhalb umherwandern. Das beweist zB die Fundmeldung eines Feuersalamanders, die wir heute auf herpetofauna.at reinbekommen haben - das Tier war mitten auf der Straße unterwegs (auch Grasfrösche, Wasserfrösche, Blindschleichen, Ringelnattern und Mauereidechsen wurden ja schon gesichtet).
Und somit werden wohl Individuen, die vorher nicht in der Höhle waren, plötzlich drinnen sein und umgekehrt. Könnte mir vorstellen, dass in kalten Wintern ohne Wärmephase unterm Strich wesentlich weniger verschiedene Tiere in der Höhle anzutreffen sind als in solchen mit ausgeprägten Wärmephasen, während derer dann eben ein Austausch stattfindet.
Was das Jungtier betrifft: Von 2010 wird´s wohl nicht sein, dafür ist es dann doch eine Spur zu groß. Bisher hab ich glaub ich erst 2 frisch metamorphosierte Salamander gefunden, und die waren sicher nicht recht viel größer als 5 cm.
Warum man die so selten antrifft, weiß ich nicht sicher, vermutlich liegt es aber einfach an ihrer geringen Größe, mit der sie sich kaum auffindbar verstecken. Junge Molche zB findet man an Land ja auch viel seltener als erwachsene...
LG,
Günther
Super, besten Dank! Hier der Link zur Meldungseingabe: http://herpetofauna.at/funde/index.php Dauert nicht lang..
LG,
Günther
Hallo Wolfgang,
zu Deiner ursprünglichen Frage in diesem Thread
@Hat irgendwer eine Ahnung, welche Hymenopteren im Winter in Höhlen gehen und sich dort in kleinen Löchern verstecken?
Falls es Dich noch interessiert - das könnte Amblyteles quadripunctorius Müller 1776 sein.
Und zwar: ich war heute bei den Höhlenkundlern vom NHM, um eine Diplomarbeit einzusehen - "Die parietale Assotiation des Schelmenloches ...!..ect v J. Wurzenberger", TZK hat mir das empfohlen. Ausser T cavicola und vielen anderen Höhlenbewohnern wie zB Schnegel ist darin diese Schlupfwespe erfasst, bei der Durchsicht hab ich mich an Dein Photo dieses auffälligen Tieres erinnert. Ich durfte das Dok. kopieren bzw. auch Photos machen-bei farbigen Seiten - s Anhang; das Photo ist nicht optimal, aber leserlich.
Viele Grüsse
Maria
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