Hallo!
Es ist ja in der Literatur immer wieder zu lesen, dass bei diversen Caelifera, aber auch bei den Ensifera (z.B. die Ephippiger) die Weibchen ebenfalls stridulieren, wenn auch leiser und nicht so auffällig - mir kam das bislang noch nicht bewußt unter. Soweit die Theorie.
Im Zuge meiner "Larven-Erforschung" nahm ich heuer u. A. eine Caelifera-Larve aus dem Waldviertel mit. So richtig konnte ich das Tier nie einschätzen, was es werden wird. Nun ist es auch schon einige Zeit adult, aufgrund der Größe ging ich davon aus, dass es ein männliches Tier ist und habe es deshalb gar nicht weiter "unter die Lupe" genommen mit dem Hintergedanken, dass sich die Artzugehörigkeit sowieso durch die erste Stridulation aufklären wird. Nun, heute hatte ich endlich Zeit, das Tier ganztägig zu beobachten und wirklich, ich hörte eine, allerdings nicht ganz eindeutige Stridulation. Immer nur 2 - 3 Strophen, die irgendwie zwischen biguttulus (dafür zu leise) und haemorrhoidalis (dafür wieder zu wenig "omocestusartig") liegen. Auch erschien mir das Abdomenende heute irgendwie sehr abgerundet zu sein, also mussten doch genauere Untersuchungen her! Und siehe da:
1.: es ist ein weiblicher Chorthippus (aufgrund der Gefangenschaft eben ein bischen zwergenwüchsig)
2.: der Gesang klingt, wenn man genauer zuhört, wie ein leiser biguttulus, ohne die feurigen Elemente!
Schlussfolgerung: vielleicht aufgrund des fehlenden Männchens muss die Dame die Eigeninitiative ergreifen und sich einen solchen anlocken! (der im selben Behälter sich befindende A. fusca-Mann dürfte ihr doch eine Nummer zu groß sein ...
LG
Werner