|
|
Hallo!
Von 31.07. bis 09.08. waren Markus, Gerald Ochsenhofer und ich wiedermal auf unserer alljährlichen Exkursion, heuer allerdings nicht in Kärnten, sondern erstmals im uns recht unbekannten Tirol. Der Weg führte uns in alle erdenklichen Täler - Zillertal, Lechtal, Ötztal, Venter Tal, Inntal, Kaunertal, Lesachtal (Kärnten), Drautal sowie in einige kleinere Täler Osttirols. Hier mal eine grobe Karte mit der Route, die entsprechenden Zahlen sind im Text vermerkt.
Als erstes verschlug es uns in den Oberen Zemmgrund in den Zillertaler Alpen (1), wo ich vor 6 Jahren in mehreren Wochen die Datenaufnahme für meine Diplomarbeit über Sandlaufkäfer durchführte. Auch Markus war Anfang Juli schon für 1 Woche dort mit der Uni auf Alpenexkursion. Da bei ihm aber phänologisch bedingt schreckenmäßig noch nichts los war und ich mich 2007 schändlicherweise noch nicht sonderlich für Heuschrecken interessierte, waren wir gespannt, was dort auf uns warten würde. Landschaftlich ist es ein Traum, alleine das könnte einen ganzen Beitrag füllen. Das Gebiet ist geformt von mehreren Gletschern, von denen heute leider nur noch erbärmliche Reste vorhanden sind.
Übernachtet haben wir dort zweimal im "Alpenvereinspalast" Berliner Hütte, der sich auf knapp über 2000 m befindet. Um rauf zu kommen, muss man eine Höhendifferenz von 800 m überwinden, was aber erstaunlich schnell in nicht mal 3 Stunden zu machen ist. Beim Aufstieg brauchten wir allerdings suchenderweise 6 Stunden;-) Hier ein paar landschaftliche Impressionen von oben:
Man beachte rechts im Bild die riesigen Seitenmoränen des Waxeggkees, und links über der Berliner Hütte sieht man eindrucksvoll die Endmoränen der beiden letzten Gletschervorstöße des (sich nicht mehr Bild befindlichen) Hornkees.
Schwarzensteinkees mit riesigem Gletschervorfeld
Was Heuschrecken anbelangt, war es leider ziemlich enttäuschend. Man findet oben natürlich verbreitet Omocestus viridulus und Gomphocerus sibiricus (beide bis auf ca. 2400 m) sowie vereinzelt Miramella alpina. An den Lebensräumen liegt es bestimmt nicht. Irgendwann beschlossen wir, alles auf das Silikat zu schieben und uns auf den Kalk zu freuen, doch auch das ging nicht ewig, wie wir später erkennen mussten;-). Es wird in diesen Gebirgsregionen wohl alles an eiszeitlichen Phänomenen liegen...
Mit Müh und Not gelangen uns zwischen 1.300 und 2.400 m Sichtungen von 10 Heuschreckenarten, die meisten davon unten im Tal und nicht häufig (Metrioptera roeselii zB nur an 1 Stelle mit 1 singenden Männchen). Das Erschreckendste war, dass wir nicht eine einzige Tetrix bipunctata fanden! Aber gerade aus den Reihen der Dornschrecken stammte das Highlight. Auf etwa 1.380 m entdeckten wir beim Aufstieg an einer einzigen Stelle vorerst ein paar wenige Tetrix subulatas. An exakt derselben Stelle sprangen dann beim Abstieg zusätzlich zwei langdornige Tetrix undulatas herum! Das dürfte wohl einer der dem Alpenhauptkamm nächstgelegenen Fundorte in Europa sein, südlich davon kommt die Art nicht vor. Das ergibt einen ziemlich isolierten Punkt in der österreichischen Verbreitungskarte...
An Sandlaufkäfern kommt unten am Zemmbach Cicindela hybrida vor, C. campestris geht bis über 2.400 m und auf knapp 2.200 m konnten wir auf einer kleinen Kuppe ein paar wenige C. gallicas finden (der Fundpunkt war aber schon bekannt).
Hier einer der hybridas bei der passiven Thermoregulation, dem "Stilting". Die Tiere sind dort recht dunkel gefärbt und die Zeichnung ist reduziert.
Hier ein mäßiges Bild des Gallischen Sandlaufkäfers Cicindela gallica - ein Alpenendemit und neben C. silvicola die einzige nur auf Europa beschränkte Art.
Lebensraum von Torf-Mosaikjungfer Aeshna juncea, Alpen-Smaragdlibelle Somatochlora alpestris, Cicindela gallica und campestris, Grasfrosch und Bergmolch (2.170 m). Erstaunlich ist ein ziemlich sicher bodenständiges Vorkommen der Hufeisen-Azurjungfer Coenagrion puella bei einem schönen Tümpel auf 2.120 m - laut Tiroler Libellenatlas der wohl höchst gelegene Fundort Tirols.
Torf-Mosaikjungfer Aeshna juncea
Nach dem Abstieg ging es weiter ins Lechtal (2), da wir endlich mal diese gewaltigen Schotteralluvionen sehen wollten. Sie sind wirklich atemberaubend! Natürlich sahen wir dort zwischen Weißenbach und Forchach Tetrix tuerki und Chorthippus pullus sowie unsere ersten (allerdings wenigen) Bryodemella tuberculatas.
Tetrix tuerki
Psophus stridulus weist uns den Weg...
...zu Bryodemella tuberculata!
Chorthippus pullus-Weibchen
Diese rote pullus-Dame ist sicher nicht gewöhnlich!
Eine coleopterologische Besonderheit - der Uferläufer Elaphrus ullrichi
Am Südufer nahe der Johannesbrücke kommt über den Schotterflächen thermophiler und lichter Kiefernwald auf, und zu unserer großen Freude trafen wir dort neben Psophus stridulus, den drei erwähnten Schotterspezialisten und interessanterweise Metrioptera brachyptera auch auf Stenobothrus nigromaculatus. Natürlich wollten wir uns auch den Moosberg bei Weißenbach anschauen, wo S. nigromaculatus schon unten beim Parkplatz kräftig sang, der hat hier eine wirklich individuenstarke Population! Der Moosberg, der gerne als Modellflugzeug-Spielplatz Verwendung findet, ist ein nach Süden exponierter (Halb-)Trockenrasenhügel, an dem die Artenzahl gleich in Höhe sprang. In kürzester Zeit waren dort 15 Heuschreckenarten zu finden, von denen S. nigromaculatus natürlich die größte Besonderheit darstellt - nicht zuletzt, weil der Berg mit 980 m einer der höchstgelegenen Fundorte der Art in Österreich ist.
Männchen von Stenobothrus nigromaculatus, mit einem dritten Fühler über dem Körper;-)
Ein Hauptprogrammpunkt war es, den einzigen österreichischen Fund der Westlichen Dornschrecke Tetrix ceperoi zu untersuchen, der 2003 von einer Schweizer Exkursion um Hannes Baur und Bruno Keist entdeckt wurde, von dem es allerdings leider kein Foto oder Belegexemplar gibt. Es handelt sich dabei um einen flachen Teich am Südufer des Lech nahe der Johannesbrücke zwischen Weißenbach und Forchach. Libellenmäßig ist er sehr interessant, ebenso sprangen große Mengen an Grasfröschen umher (wie eigentlich überall in Tirol), im Teich selbst leben Bergmolche, und auch die einzige Erdkröte der Exkursion zeigte sich dort.
Männchen der Schwarzen Heidelibelle Sympetrum danae
Wenn ich ganz ehrlich sein darf: Mit T. ceperoi würde ich dort nicht wirklich rechnen (dementsprechend wurden wir auch nicht fündig). Die Ufer sind verschilft, der Untergrund ist schlammig und von Viehtritt stark in Mitleidenschaft gezogen. Einzig T. tenuicornis fanden wir hier in einigen Stücken. Vielleicht hat sich der Lebensraum in den letzten 10 Jahren stark verändert - wir wissen es nicht. Es wird also auch dieser Fundort weiterhin mit einem Fragezeichen versehen sein müssen - solange, bis ein Belegexemplar vorliegt.
Anschließend - wir befinden uns mittlerweile am 4. Tag - fuhren wir über den Fernpass weiter ins Ötztal (3). Über dieses Tal möchte ich nicht allzu viel schreiben, da wir nicht gerade begeistert davon waren - weder landschaftlich noch "kulturell". Ich hoffe, ich trete jetzt niemandem auf den Schlips, der eng mit dem Gebiet verbunden ist, aber das war halt unser Eindruck in diesen 2 Tagen. Dennoch gibt es einiges zu erzählen, wie ich gerade beim Durchsehen der Notizen sehe...
Hauptziel war es, nach Antaxius pedestris zu fahnden, die dort schon seit den 1990er Jahren nicht mehr nachgewiesen wurde (was aber wohl an fehlenden Nachsuchen liegt). Am besten findet man sie laut Literatur mit dem Detektor ab Einsetzen der Dunkelheit oder in den frühen Morgenstunden. Vielleicht machten wir den Fehler, den ganzen Tag in Geröllhalden rumzukraxeln, um dann am Abend so k.o. zu sein, dass wir uns kaum zu nächtlichen Exkursionen motivieren konnten. Vielleicht wurden wir auch von der Bellmann-Angabe "mit Brombeeren überwucherte Geröllhalden" etwas in die Irre geleitet, da die Art in Österreich vermutlich wesentlich einfacher zugängliches Gelände bewohnt. Was uns aber zumindest durch einen kleinen abendlichen Verdauungsspaziergang gelang, war der erste Fund von Pholidoptera griseoaptera, seit wir in Tirol ankamen!;-)
Dennoch war der Aufenthalt im Ötztal keineswegs umsonst! Denn auf einer der Geröllhalden - nämlich dieser:
- fanden wir unsere ersten Rotflügeligen Ödlandschrecken Oedipoda germanica - mit einem Weibchen und einem Männchen.
Weibchen von Oedipoda germanica
Und das dazugehörige Männchen
Am Fuße der Halde erkennt man eine Feuchtwiese, wo es plötzlich Massen an Chorthippus dorsatus hatte und uns der erste Nachweis der Lauchschrecke Mecostethus parapleurus für das Ötztal gelang.
Das schöne Abendlicht ließ auch die beiden Chef-Fotografen länger zu ihren "Waffen" greifen...
Im Zuge unseres Ötztal-Aufenthaltes verschlug es uns auch ins Venter Tal (4), ein kleines Nebental des hinteren Ötztales entlang der Venter Ache -, wo wir neben Stauroderus scalaris und wunderschön gefärbten Chorthippus brunneus auch das hier fanden:
Eine langdornige, und zwar WIRKLICH langdornige (weil auch makroptere) Tetrix bipunctata! Den anderen dort aufgefundenen, normal bedornten Individuen nach zu schließen war es Tetrix [bipunctata] bipunctata. Hier noch der schöne Lebensraum - eine steile, südostexponierte Extensivweide:
Am Weg zur nächsten Station blieben wir kurz am Eingang des Ötztales (5) zwischen Ötztal-Bahnhof und Riedern stehen. Hier gibt es einen thermophilen Kiefernwald, aus dem es Meldungen eines der 2-3 seltensten Sandlaufkäfer Österreichs gibt - vom imposanten Wald-Sandlaufkäfer Cicindela silvatica! Die Art kommt bei uns nur ganz vereinzelt auf sandigen Flächen von Kiefernwäldern und Heiden im nordwestlichen Waldviertel und nordöstlichen Mühlviertel vor. Das Vorkommen im vorderen Ötztal gilt als Eiszeitrelikt. Da wir aber nur kurz Zeit hatten, wurden wir leider nicht fündig. Auf den trockenrasenartigen Lichtungen fanden wir aber immerhin die einzigen Zauneidechsen der Exkursion, ebenso war hier Oedipoda caerulescens ungemein häufig und Stenobothrus lineatus sprang in wenigen Exemplaren herum - einer der wenigen Fundorte der Art in diesen Tagen. Auf jeden Fall ein außergewöhnlicher Standort, der noch mehrere Begehungen wert ist!
Die nächste Station war das Kaunertal (6), ein Nebental des Oberinntales. Es erging uns hier ganz ähnlich wie im Ötztal. Obwohl es landschaftlich oft sehr reizvoll war, war die Artenvielfalt nur sehr gering. Man kann auf der kostspieligen Mautstraße bis zum Weißseeferner auf über 2.700 m fahren, was wir mit vielen Zwischenstopps auch taten (leider ohne Gerald, der in dieser Zeit nicht ganz fit war und vorsichtshalber im Quartier blieb). Im Winter ist es dort oben sicher herrlich und schön zum Skifahren, doch im Sommer schaut das ganz anders aus. Baustellen, ein halb abgeschmolzener Gletscher, eine riesige Gastronomieeinrichtung, weiße Matten über den Schnee- bzw. Eisflächen etc. Der fast schon lächerlich wirkende Kinderspielplatz konnte das auch nicht retten, und nicht mal das wohlverdiente Bier schmeckte da oben sonderlich gut...
Der Blick nach Norden allerdings war schon wieder besser, hat mich irgendwie erinnert an die Straße auf den Vesuv...
Mit nur 6 Arten kehrten wir wieder ins Tal zurück, aber immerhin schlängelte sich auf knapp unter 2.200 m eine wunderschöne weibliche Kreuzotter über die Passtraße.
Und Markus fand - was bei dieser Art nur selten passiert - in der Nähe eine vollständig erhaltene Exuvie.
Nur ein kurzes Wort als Intermezzo: Es mag vielleicht bisher den Anschein haben, als ob die Exkursion enttäuschend war - aber das war mitnichten der Fall!! Wir hatten es großteils mit unglaublichen Landschaften zu tun, die Alpenpflanzen waren dank den Kollegen ebenso ein spannendes Thema wie geologische Formationen oder Wettergeschehnisse und Wolkenformationen am Himmel (da kennt sich Gerald recht gut aus), auch Herpetologisches und Ornithologisches war immer wieder Thema, ebenso Schmetterlinge, Wanzen etc. Über alles wurde diskutiert und jeder konnte vom anderen lernen - vor allem das macht immer den Reiz dieser Exkursionen aus! Und einen riesen Spaß hatten wir natürlich obendrein;-) Nur heuschreckenmäßig kamen wir als verwöhnte Ostler am Anfang nicht ganz damit zurecht, dass es nicht so zuging, wie wir es gewohnt sind - dass man auf eine Wiese geht und gleich mal in wenigen Minuten 10 Arten beisammen hat...
Aufgrund dieser Verwöhntheit aus Ostösterreich und Kärnten machte sich demnach langsam sowas wie leichte Resignation breit, und wir beschlossen entgegen aller Vorsätze, einen Twitch-Tag einzulegen und im Oberinntal aufs Fisser Joch bzw. Schönjöchl zu gondeln (7). Schon mitten in Fiss schallmeite uns Arcyptera fusca entgegen - Markus musste also groteskerweise nach Tirol fahren, um seine erste Große Höckerschrecke zu sehen;-)
Gleich, nachdem wir auf der Bergstation angekommen waren, freuten wir uns ENDLICH über unsere ersten Bohemanella frigidas, und noch während wir das taten, vernahmen wir schon ein verdächtiges metallenes "Schnurren", das etwa einem hypothetischen "Hybridgesang" von Tettigonia caudata und Stenobothrus nigromaculatus gleichkam. Wie erwartet war es die erst 2010 in Österreich erstmals entdeckte Alpen-Keulenschrecke Aeropedellus variegatus, die dort keineswegs selten war. Den Gesang hab ich lauter wahrgenommen, als Wolfgang ihn beschrieben hat. Aber sie kommt eben wirklich nur dort vor, das ist schon etwas eigenartig� Fast mutet es so an, als hätte jemand da ein paar der Tiere hingeschüttet, um sie anzusiedeln, und das wahrscheinlich noch so nebenbei mit einer beiläufigen Handbewegung von der Terrasse der Bergstationsgastronomie aus, während man gemütlich ein Bier verzehrt.. ;-)
Falls das Video nicht funktionert, hier klicken: Aeropedellus variegatus Gesang
Hier das Weibchen:
Eigentlich fast spannender als diese seltene Art war aber die Tatsache, dass sich dort oben (wir befinden uns immerhin auf über 2.400 m) nur an einer einzigen windexponierten Kante ganz punktuell Euthystira brachyptera aufhielt, und auf der folgenden kleinen, etwas feuchteren Fläche sang plötzlich eine einzelne makroptere Metrioptera roeselii sowie ein einsames Männchen von Chorthippus apricarius (Belegfoto vorhanden)! Markus hat es recht bedrohlich wirkend eingefangen;-)
Für letzteren wurde der Höhenrekord somit um 400 m überboten, wenn meine Info noch aktuell ist. Da wir die Art aber erst wieder 1000 m weiter unten bei Fiss fanden, liegt natürlich die Vermutung nahe, dass er das moderne Verkehrsmittel namens Gondel benützte, um passive Vertikalausbreitung zu betreiben...
Bohemanella frigida genießt die Aussicht...
...und andere schöne Dinge des Lebens...
Recht viel mehr möchte ich über diesen "Wahnsinnsberg", wie Markus ihn bezeichnete, gar nicht schreiben, das hat ja Wolfgang schon sehr informativ getan. Nur so viel, dass man sich wirklich fragt, wie nur ein Tal weiter (Kaunertal) die Artenvielfalt schon wieder so unten sein kann - Klima, Eiszeit und Einwanderungsmöglichkeiten sind wohl auch hier wieder die entscheidenden Faktoren. Dennoch mutet es äußerst eigenartig an... Vom Gipfel des Fisser Joch bis ins Tal fanden wir glatte 22 Arten, und es wäre eine spannende Untersuchung, das ganz genau zu dokumentieren und parallel die abiotischen Parameter aufzunehmen. Zwar hab ich mitgeschrieben, in etwa welcher Höhe es mit welcher Art losging und wann sie adult waren, aber das müsste man natürlich noch wesentlich genauer machen.
Wenn auch der Reiz beim Suchen der spannenden boreoalpinen Arten nicht ganz so groß war (ein übliches Twitch-Phänomen), so freuten wir uns natürlich dennoch riesig über die neuen Arten!
Nun verließen wir Nordtirol und begaben uns nach Osttirol, wo wir uns in Sillian (8), im Südwesten der Tiroler Exklave, einquartierten. Es gab hier 1 erklärtes Hauptziel, nämlich die Südalpen-Säbelschrecke Barbitistes obtusus nach ihrem letzten Fund von 1993 wieder nachzuweisen. Auch hier ist es meist ähnlich wie bei Antaxius pedestris - es wurde wohl einfach lange nicht mehr nachgesucht. Ältere Funde gibt es aus dem Drautal (wo wir waren) und dem Iseltal. Alle stammen sie aus der Sammlung des großen Osttiroler Entomologen Alois Kofler.
Gleich am Nachmittag machten wir uns auf und landeten in einem Lebensraum, wo wir uns die Art durchaus vorstellen konnten. Ein Weg durch einen lichten Wald mit Kahlschlägen und Lichtungen. Es dauerte nicht lange, und schon hörten wir durch den Bat-Detektor die erste Barbitistes. Der Gesang von obtusus ist auf der Roesti & Keist-CD auf den ersten Hinhörer recht charakteristisch - aber dennoch nicht ganz so einfach, wie wir feststellen mussten. Die beiden ersten Sänger hörten sich so an:
Falls das Video nicht funktioniert, hier klicken: Barbitistes sp.
Klingt irgendwie schon nach obtusus, und wir dachten zunächst, wir hätten sie schon gefunden. Wie er es geschafft hat, wissen wir bis heute nicht, aber Geralds Adlerblick brachte es zustande, vorerst zumindest ein Barbitistes-Weibchen im höchsten Wipfel eines jungen, etwa 5 m hohen Kirschbaumes auszumachen. So weit oben war das...
Mit dem Tele hergeholt...
Nachdem Markus den Baum runter gebogen hatte, erwischten wir das Exemplar auch. Allerdings sind die Weibchen kaum zu bestimmen - dennoch wurde es zu Fotozwecken "missbraucht", wie Markus hier schön dokumentieren konnte:
Alle anderen mindestens 20 Männchen, die wir ab diesem Zeitpunkt durch den Detektor dort hörten, erwiesen sich aufgrund des Gesanges als B. serricauda - die allerdings in diesem Teil des Drautales noch nicht nachgewiesen war, erst deutlich weiter östlich. Wir versuchten, noch weitere Exemplare zu entdecken und hofften natürlich auf ein Männchen. Zweimal gelang das auch, und jedesmal war es Gerald, der sie fand. Zunächst ein wunderschönes Männchen auf der Spitze eines Strauches, den wir aufgrund des Gesanges durch den Detektor eingekreist hatten, wie auch ein weiteres Männchen irgendwo oben auf einer Fichte. Unglaublich, wie er das optisch geschafft hat - mich wundert´s immer noch... Jedenfalls waren die gefundenen Männchen allesamt B. serricauda.
Dieses dunkle, wiederum von Herrn Sehnal abgelichtete Männchen war eigentlich eines der Highlights!
Zumindest in der Schweiz kommen die beiden Barbitistes-Arten kaum syntop vor, insofern schien es nicht sehr wahrscheinlich, dass die beiden ersten gehörten Sänger zu obtusus zu zählen waren - auch wenn wir es nicht schafften, das definitiv nachzuweisen.
Angestachelt von diesem Erlebnis - es war mittlerweile schon dunkel - sind wir aber noch weitergefahren und sahen dann plötzlich im Vorbeifahren den Südhang unterhalb der Burg Heinfels im Sillianer Ortsteil Panzendorf, nur schwach von Laternen beleuchtet. Dieser Ortsname kam mir sehr bekannt vor und ich habe mich daran erinnert, dass Panzendorf ein alter obtusus-Fundort im mir dankenswerterweise von Thomas zugeschickten Datenbankauszug war. Also blieben wir unterhalb der Burg stehen und schalteten den Detektor ein. Tettigonia cantans und Pholidoptera griseoaptera machten es fast unmöglich, irgendetwas anderes zu hören, und nach einigem Rumgekraxle wollten wir schon wieder umdrehen. Doch dann gab es im Detektor kurz etwas Verdächtiges zu hören, und nach längerem geduldigen Rumstehen und Lauschen war es dann eindeutig:
Falls das Video nicht funktioniert, hier klicken: Barbitistes obtusus Gesang
Wir waren sicher, jetzt endlich B. obtusus gefunden zu haben, und das auch zufällig noch im Geburtsort von Alois Kofler! Aber natürlich reichte es nicht, nur dieses Geräusch zu hören. Leider jedoch war die anschließende intensive Suche mit Stirn- und Taschenlampe nicht erfolgreich, aber immerhin fanden wir beim Umherleuchten 2 Meconema thalassinums in einem Baum.
Der Barbitistes-Gesang war aber dennoch eindeutig und wir freuten uns sehr über den Fund - wenn auch mit einem weinenden Auge, weil wir nichts als definitiven Beweis auf digitales Zelluloid bannen konnten...
Am vorletzten Tag waren wir in einigen Osttiroler Gailtal-Nebentälern unterwegs, weil wir dort auf der Suche nach der Kroatischen Gebirgseidechse Iberolacerta horvathi waren, die vor ca. 10 Jahren erstmals für Osttirol von Franz Tiedemann nachgewiesen wurde. Leider blieb uns hier der Erfolg versagt, sehr zu Geralds Ärger. Aber dennoch auch hier wieder unglaubliche Gegenden, u.a. wieder mit Aeshna juncea (der häufigsten Großlibelle der Exkursion) und Somatochlora alpestris. Danach kurvten wir noch ewig durch das tief eingeschnittene Kärntner Lesachtal (9), denn ich wusste, dass Sabine dort irgendwo mal Tetrix tuerki gefunden hatte. Allerdings war uns nicht klar, wo es diese Art dort geben sollte, bis wir dann eine Erweiterung der Gail fanden, wo wir tatsächlich das Glück hatten, ein paar wenige adulte Exemplare dieser seltenen Dornschreckenart (neben massenhaft Cicindela hybrida) zu finden. Auch hier hörten wir übrigens wieder obtusus-verdächtige Geräusche durch den Detektor, aber da wir ob der Hitze schon völlig am Ende waren, sind wir dem nicht mehr weiter nachgegangen. Man muss sich in diesen Gefilden wirklich jede Säbelschrecke haargenau anschauen!!
Am Abend hätten wir natürlich die Gelegenheit gehabt, ein oder zwei weitere Quadranten mit B. obtusus zu füllen, aber da wir es nicht auf uns sitzen lassen konnten, kein Tier dieser Art optisch gefunden zu haben, sind wir zur Sicherheit nochmal zur Burg Heinfels. Während Markus und ich in der Finsternis auf der steilen Böschung rumkletterten und uns sicher waren, gleich einen der Sänger optisch zu entdecken, leuchtete Gerald von der Straße aus von oben gemütlich die Büsche und Bäume ab. Und wie es sich für den "Master of se Barbitistes" gehört, fand er dann tatsächlich ein Männchen - und wo? Klassischerweise am Straßengeländer.. ;-) Wir waren überglücklich und präsentieren hiermit voller Stolz ein Männchen von Barbitistes obtusus, samt seinem einzig sicheren Merkmal, den stumpfen Cerci-Enden mit dem seitlich stehenden Endzahn.
Hier der Lebensraum dort:
Auf der Heimfahrt am folgenden Tag machten wir noch einen Stopp in Friesach, wo wir bei gutem ammodytes-Wetter eine subadulte und 3 hochträchtige Hornotter-Weibchen fanden. Hier eines davon, wieder von Markus:
Im Murtal gab es dann dermaßen starke Unwetter, dass ich nicht mehr weiterfahren wollte und wir einen sicheren Stellplatz hinter einem Einkaufszentrum aufsuchen mussten. Markus, zeig doch bitte ein paar Fotos von dort! Das war unvergesslich - in jeder Hinsicht!;-)
Unterm Strich frage ich mich, ob Tirol wirklich so schlecht kartiert ist, wie es immer heißt. Zwar konnten wir in manchen Quadranten ein paar neue Arten finden, doch im Großen und Ganzen hatte ich das Gefühl, dass es im Vergleich zu dem vor wenigen Jahren tatsächlich noch verhältnismäßig schlecht erfassten Kärnten in vielen Regionen einfach wirklich nicht recht viel mehr zu holen gibt, als schon bekannt ist. Viele Gebiete sind sehr artenarm, und das, obwohl die Lebensräume per se sich eigentlich nicht von jenen in artenreicheren Gegenden wir dem Oberinntal unterscheiden. Wie schon zweimal erwähnt, ist das Gebirge einfach den Eiszeiten mit all ihren Konsequenzen unterworfen; aber natürlich spielen auch klimatische Faktoren und Einwanderungswege eine große Rolle. Der Alpenhauptkamm ist mit seinen 3000er-Gletschern, die in den meisten Gebirgsgegenden Tirols die südliche Staatsgrenze bilden, nunmal eine riesige Barriere - woher sollten da die Arten auch herkommen? Wenn diese Hürde so wie im Oberinntal entfällt, hat man gleich haufenweise thermophile Arten, die man eigentlich eher aus dem Osten kennt - Calliptamus, Arcyptera, Oedipoda, Platycleis und wie sie alle heißen...
Es gäbe noch wahnsinnig viel zu erzählen, diskutieren und zeigen, doch da dieser Beitrag vielleicht sogar noch länger ist als der letztjährige Monsterbeitrag aus Kärnten und es mich wundern würde, wenn ihn jemand tatsächlich von vorne bis hinten durchgelesen hat, möchte ich jetzt schließen und bedanke mich bei meinen beiden Freunden Markus und Gerald für diese unglaublich schönen Tage! Vielleicht kommen von den beiden ja noch ein paar weitere Bilder und off-topics - ich hoffe es!
Hier noch die komplette Artenliste incl. der Arten aus Kärnten:
Phaneroptera falcata (nur Kärnten)
Tettigonia viridissima
Tettigonia cantans
Leptophyes boscii (nur Kärnten)
Decticus verrucivorus
Barbitistes serricauda
Barbitistes obtusus
Meconema thalassinum
Conocephalus fuscus
Pholidoptera aptera
Pholidoptera griseoaptera
Metrioptera brachyptera
Metrioptera roeselii
Gryllus campestris
Tetrix subulata
Tetrix tuerki
Tetrix undulata
Tetrix [bipunctata] bipunctata
Tetrix [bipunctata] kraussi
Tetrix tenuicornis
Podisma pedestris
Aeropedellus variegatus
Bohemanella frigida
Psophus stridulus
Oedipoda germanica
Oedipoda caerulescens
Bryodemella tuberculata
Miramella alpina
Miramella irena (nur Kärnten)
Stethophyma grossum
Mecosthetus parapleurus
Gomphocerippus rufus
Gomphocerus sibiricus
Euthystira brachyptera
Arcyptera fusca
Omocestus viridulus
Stenobothrus lineatus
Stenobothrus nigromaculatus
Stauroderus scalaris
Chorthippus pullus
Chorthippus apricarius
Chorthippus biguttulus
Chorthippus brunneus
Chorthippus mollis ignifer (nur Kärnten)
Chorthippus dorsatus
Chorthippus montanus
Chorthippus parallelus
Und wohin fahren wir nächstes Jahr?
Viele Grüße!
Günther
RE: Das war Tirol 2013...
in Exkursionsberichte 25.08.2013 10:30von Günter Pucher • 692 Beiträge
Hallo allerseits!
Zuerst einmal ein großes Lob an dich Günther! Der Bericht ist dir wiedermal wunderbar gelungen. Hut ab bei der Fülle an Informationen die sich über die 10 Tage angesammelt haben!!!
War wie in den vergangenen Jahren wieder absolut genial! Hoffentlich haben wir nächstes Jahr wieder Zeit für so eine Reise!!! Ziele gibt es ja genug ;)
Ich werde mich mit meinen Ergänzungen möglichst kurz halten. Durch die Erweiterung meines Interessengebiets in den vergangenen Jahren wird das aber zunehmend schwieriger! Wem es zu viel wird....einfach weiter-scrollen ;)
Wie Günther schon erwähnt hat war ich ein Monat vor unserer Reise auf der wahrscheinlich schönsten Uni-Exkursion die man in Österreich besuchen kann und zwar genau dort wo Günthers Bericht beginnt. Im Zillertal! Auch wenn wir von Artengarnitur an Heuschrecken nicht sonderlich begeistert waren, hat die spektakuläre Umgebung doch so einiges bieten können um uns bei guter Laune zu halten :)
Aber nicht nur landschaftlich war es ein Traum. Auch wenn Gomphocerus sibiricus situationsbedingt nicht gerade der Knüller war hab ich mich trotzdem gefreut die Art seit einem Jahr wiedermal zahlreich zu sehen
Omocestus viridulus wollte ich aber nicht fotografieren ;)
Aber auch einige hübsche OffTopics gabs dort oben zu sehen:
Wie beispielsweise diesen Scheckenfalter. Ich denke das sollte Boloria pales sein
Aber auch Vertreter der Lycaenidae: Cupido cf osiris
und hier noch ein Vertreter der Hesperidae: Pyrgus cacaliae
Bei dem Schrei dieses Murmeltieres ist mir vor Schreck beinahe das Herz in die Hose gerutscht...ich dürfte wohl dem Bau zu nahe gekommen sein :)
Aber auch die Botanik hatte hier einiges zu bieten!
Wärend wir in der Grundmoräne herumwanderten habe ich ein einziges Edelweiß (Leontopodium alpinum) entdeckt.
Super war auch die Moschus-Schafgabe (Achillea moschata), dessen Duft mich an ein Männerduschgel erinnerte :)
Gut gerochen hat auch dieses Kohlröschen (Nigritella rhellicani und zwar nach Schokolade :)
Weiters blüten auch Pseudorchis albida, Gymnadenia conopsea.
Damit auch etwas für die Geologie-Interessierten dabei ist: Soviele Granate auf einen Haufen hab ich noch nie gesehen!!!
Am Weg zum Lech habe ich mich am meisten darauf gefreut Chorthippus pullus wieder zu Gesicht zu bekommen. Unheimlich schöne Tiere sind das!!!
...so schön, dass sogar ein Herpetologe sein Makro früh morgens auf die Kamera schraubt ;)
Weil wir ja mitten im Bryodemella - Land unterwegs waren haben wir anfangs diese Psophus stridulus für B. tuberculata gehalten....
Im Wald neben dem Flussbett standen Epipactis palustris...
...., Gymnadenia conopsea(eine, während der Reise omnipräsente Orchidee) und diese Epipactis bei der ich auf E. muelleri tippe:
Am Weg richtung Ötztal sind wir noch einmal stehen geblieben und haben ein Flussufer irgendwo in der Nähe von Berwang oder Namlos abgesucht(Günther muss die Koordinaten haben).
Gefunden haben wir neben recht vielen C. hybrida auch Psophus stridulus und Stethophyma grossum :)
Aber auch eine weitere Epipactis-Art stand dort neben E. palustris und wiedermal Gymnadenia conopsea. Nämlich Epipactis atrorubens:
Im Ötztal angekommen haben wir die erstbeste Geröllhalde nach A. pedestris abgesucht und dabei, wie ja schon von Günther erwähnt, Oe. germanica und M. parapleurus entdeckt :)
Am Fundort der langdornigen T. bipunctata, waren die Chorthippus parallelus-Männchen besonders schön bunt
Einige sehr schöne Ch. brunneus gabs dort auch mit auffallend roten Schienen, welche man leider auf dem Bild nicht erkennen kann :(
Nett war auch diese Sempervivum-Art die dort fleißig geblüht hat
Nicht weit von dieser Stelle konnte ich edlich einen Alpen-Apollo (Parnassius phoebus) fotografieren. Auch wenn er mir seine roten Tupfen nicht präsentieren wollte, war ich mehr als zufrieden :)
Im Kaunertal gab es beeindruckende Landschaft,...
...einen überraschenden Kreutzotternfund...
...und viele spannende Pflanzen, wie Linaria alpina,....
...und den Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis)
Am Schönjöchl haben sich dann die Ereignisse überschlagen!!! Begonnen hat der Tag mit meiner ersten Begegnung mit Arcyptera fusca gleich bei der Talstation! faszinierendes Tier!!!
Oben angekommen war ich mal von dem Ausblick überwältigt
danach hat es nicht lange gedauert bis ich meine erste Bohemanella frigida entdeckt hab....unglaublich variabel in ihrer Färbung. Am meisten gefallen haben mir diese Curry-Würste :)
Aber es geht auch bunter :)
Dieses Männchen hat mir auch sehr gut gefallen:
Das Foto-shooting mit Aeropedellus variegatus, meine dritte neue Art an diesem Tag;) , hat mir beinahe den letzten Nerv gekostet!!! So untriebige Viecher hab ich noch nicht erlebt!!! Die Männchen spatzieren stridulierend durch die Gegend und kommen kaum zur Ruhe!! Da war ich heilfroh, als ich plötzlich dieses Weibchen bei der Eiablage entdeckte :)
Gerald hat dann diese Raubwanze (Rhinocoris annulatus) entdeckt die gerade eine Marienkäfer-Larve aussaugt...cool :)
Am Weg runter ins Tal gab es dann, mit Neottia ovata, wieder eine schöne Orchidee fürs OffTopic :)
auch Pinguicula leptoceras, die dort zu meiner Freude noch geblüht hat, möchte ich nicht unerwähnt lassen..
Zum Ostirolteil kann ich nichts ergänzen, daher springe ich gleich zum Minachberg in Kärnten den ich nur mit Leptophyes boscii erwähnen werde
Am Heimweg sind wir dann in ein heftiges Gewitter geraten und haben hinter einem Einkaufzentrum ein kleines Vordach gefunden, unter dem wir etwas vom Regen geschützt waren
Geregnet hat es so heftig dass der Abfluss ein wenig überfordert war :)
So, ich habe mich wirklich bemüht mich kurz zu fassen und das ist dabei raus gekommen....Hoffe es ist nicht zu heftig geworden :)
Freu mich schon auf die nächste Exkursion!
Grüße, Markus
Hallo Ihr Beiden!
Dank' Euch für diesen tollen Bericht (über Tiere, Pflanzen, etc., die ich vermutlich nie sehen werde...), aber für die von Euch oft zitierte Artenarmut dort ist da aber ganz schön was an Besonderheiten dabei, alle Achtung - die Anstrengung kann man da nur erahnen! Markus' biguttulus hätte ich mir bei einer Bestimmungsanfrage im Forum nie als solchen ansprechen getraut - der ist ja der helle Wahnsinn!
LG
Werner
Bei den Bildern und der Ausführlichkeit kann ich ja praktisch nichts hinzufügen!
Einzig vielleicht das Video einer stridulierenden (das Wort war mir komplett neu) B. serricauda, die in geschätzten fünf Metern Höhe auf einer Fichte gesessen ist. Interessant, dass sie möglicherweise speziell die Pausen der Gesänge von T. cantans nutzen um auf sich aufmerksam zu machen?
Und hier noch ein Paar obtusus-Lauscher.
Schöne Grüße
Gerald
Besucher
0 Mitglieder und 2 Gäste sind Online Besucherzähler Heute waren 29 Gäste online. |
Forum Statistiken
Das Forum hat 2375
Themen
und
15181
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: Besucherrekord: 252 Benutzer (24.11.2024 03:30). |
Einfach ein eigenes Forum erstellen |