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Hallo!
Lange hat es gedauert, bis ich diese Hotspots im äußersten Osten Österreichs endlich in orthopterischer Mission besuchte, immer kam was dazwischen, fehlte in letzter Sekunde die Lust, soweit und vor allem quer durch Wien zu fahren... Gestern war es endlich soweit und - es war tatsächlich eine Wucht! Gleich Punkt 1 der Tagesordnung war natürlich das Highlight dort und für mich ein weiterer Schritt zum Club 100 (der mich ja bekanntlich gar nicht so reizt): Stenobothrus eurasius. Aufgrund div. Berichte hier im Forum hatte ich schon Angst, den gar nicht so leicht zu finden/erkennen etc. Weit gefehlt, es ist anscheinend so wie mit dem fischeri, wie es Günther zuletzt geschildert hat: Ihr ward alle zu spät dort!. Das Viech ist an der Felskante fast schon ein "Schlatz", die Umgebung ist erfüllt von seinem markantem Gesang, auch von den Ameisen lässt er sich nicht beirren, dafür aufgrund der kurzzeitig verschwundenen Sonne striduliert er etwas retardierter
Hier noch ein Männchen in Stridulationshaltung und ein Weiberl:
Weiter zum Hundsheimer Berg, trotz eines Festes am Sportplatz mit lauter Schlagermusik, Traktorenkonvoi und Platzsprecher-Weisheiten konnte ich bald (dank Detektor!) Wesentlicheres hören, und zwar eine noch nie gehörte Abundanz an Barbitistes serricauda-Gesängen, in den wegbegleitenden Hecken, bei Sonnenschein und um ca. 15 Uhr MESZ! Und auf den vorgelagerten Büschen saßen auch fast auf jedem ein adultes Tier, neben Larven von Phaneroptera, Leptophyes albovittata und Ephippiger ephippiger! Ansonsten Unmengen an springenden Larven und singenden Adulttieren aus div. Gattungen - wie im Paradies. Hier noch ein paar nette Tierchen:
Saga pedo
Stenobothrus cf. nigromaculatus
Platycleis cf. grisea (sämtliche Weibchen, welche ich kontrolliert habe, waren keine affinis)
Stenobothrus nigromaculatus
Decticus verrucivorus
Stenobothrus nigromaculatus
Impressionen:
Cucullia lychnitis
Melica ciliata
Alles in Allem schon 15 adulte und noch weiter 8 Arten registriert, es wird also doch noch was heuer. Weniger wie im Paradies war der Abstieg am Nordwestteil durch z.T. waldiges Gelände - da hieß es nur mit dem Kapperl wacheln und laufen: Gelsenplage auch am Trockenrasen ...
LG
Werner
Hi Werner,
sehr sehr schön!! Dh. jetzt ist gerade die richtige Zeit, gut zu wissen. So früh wie der fischeri ist der eurasius aber trotzdem sicher nicht dran, denn ich war vor 12 Tagen auch kurz am Braunsberg, und da war außer Eu. brachyptera noch überhaupt nichts zu hören oder zu sehen.
Die affinis-Larven, hätten die auch schon diesen Fortsatz?
LG,
Günther
Na do geht´s zua! Klar war ich beim eurasius immer zu spät dort, hab aber im Juni einfach keine Zeit, zu diesen entfernten Hotspots zu fahren und muss daher auch die Isophyas und andere frühe Arten einfach durchwinken
Mit Schlatz würde ich beim eurasius - wie beim fischeri - trotzdem extrem vorsichtig sein mit den handverlesenen Platzerln, wo die in Ö vorkommen. Ich kann´s aber bis dato trotzdem nicht recht glauben, dass eurasius am Hundsheimer Berg nirgends vorkommen soll...
VG Wolfgang
Hallo Ihr 2!
@
Zitat von Günther im Beitrag #2lt. Christian R. ja, ich glaube, er hat mir das auch gezeigt, aber erst im letzten Larvenstadium.
Die affinis-Larven, hätten die auch schon diesen Fortsatz?
und:
Zitat von Günther im Beitrag #2interessant, wie rasch das geht! Denn vom Parkplatz (nur dort im hochrasigen Teil waren Eu. brachyptera?!) bis zur Felskante waren hunderte Metrioptera bicolor zu hören, je näher man zur Kante kam, Dutzende lineatus und ab der Kante fast nur eurasius. Zu der Holzkonstruktion rechterhand bin ich gar nicht gegangen, da wird sich's ähnlich abgespielt haben, aber da waren immer wieder Leute (hauptsächlich slowakische Töne), die hätten meine YouTube-Videos vielleicht verfälscht! Aber @
...und da war außer Eu. brachyptera noch überhaupt nichts zu hören oder zu sehen.
Zitat von WSW im Beitrag #3Du weist, dass ich das natürlich ein bisserl ironisch meine, aber dennoch sehe ich dort auch bei wachsendem Besucherdruck keine richtige Gefahr für den eurasius, da die Leute eh nur bis zur Kante gehen, ein bisserl den Weg ablatschen und wieder zum Parkplatz zurückwandern, die eurasius sitzen da unbehelligt auf den Böschungen oder den Felsen, und weiter runter kommen da ausser ein paar Orthopterologen eh keine Touristen. Ja, am Hundsheimer habe ich auch vergeblich gelauscht, sicher gibt's dort auch ein paar versteckte Felskanten, zu denen ich aber nicht vorgedrungen bin (hatte eh schon leichtes Hochgebirgs-Feeling ), aber nix dergleichen gehört, fast nur das Schnurren der nigros und weiter oben fast nur mehr das sinusale lineatus-Gehäule.
Mit Schlatz würde ich beim eurasius - wie beim fischeri - trotzdem extrem vorsichtig sein mit den handverlesenen Platzerln, wo die in Ö vorkommen.
LG
Werner
Grüß Euch,
noch ein später Kommentar dazu: Vor 5 Tagen war ich nochmal am Braunsberg und hab sie mir jetzt auch endlich angeschaut. Und es war, wie Werner geschrieben hatte: Bis zur Felskante nur St. lineatus, ab der Kante fast nur noch St. eurasius, und zwar als mit Abstand häufigste Heuschrecke dort, in mehreren Farbvarianten! Bin dann erstmals durch die Felswand gekraxelt und war überrascht, wirklich nur dort mitten in der Felssteppe ein paar wenige St. nigromaculatus zu hören, oben an der Kante war nichts dergleichen. Wäre nur interessant, ob die eurasien von da an nach unten hin aufhören, dann hätte man dort eine schöne räumliche Einnischung der drei großen Stenobothrus-Arten. Ist aber halt nicht ganz ungefährlich zu begehen (vielleicht sollte man besser von unten aufsteigen?).
Hier noch ein Video der vergeblichen Werbung eines höchst engagierten Männchens (am besten in HD anzuschauen => Zahnrad). Die Dame seines Herzens scheint nicht sonderlich imponiert.... Interessant v.a. das Schenkelschleudern unmittelbar vor dem "Angriff".
LG,
Günther
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