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Hallöchen Allerseits,
nach knapp drei Jahren kann man mich ja durchaus noch Frischling bei den Heuschreckenkundlern nennen. Langsam komme ich auf den Trichter, dass die Heuschreckensaison, abgesehen von den Dornschrecken, nicht immer erst ab Juli beginnen muß. Man muß nur einfach auch die Larven kennen um die Kartiersaison frühzeitig beginnen zu können. Bei den wenigen Arten die wir in Nordwestdeutschland haben, dürfte dass ja nicht so schwer sein. Daher nun meine Frage an Euch. Wie komme ich in das Thema Larvenbestimmung hinein, gibt es Literatur zu dem Thema?
Vielen Dank im Voraus und viele Grüße,
Kay
RE: Bestimmung Heuschreckenlarven
in Literatur & Links 31.05.2016 16:04von hospiton • 2.767 Beiträge
Hallo Kay,
Du gehst da ganz richtig an die Sache ran, dasselbe habe ich mir auch immer gedacht, besonders bei den "Tagen der Artenvielfalt", welche meistens im Mai/Juni bei uns in Österreich stattfinden! So habe ich mich mit dem Thema schon länger beschäftigt, und - genau wie Du schreibst - in Regionen, wo nur wenig Arten vorkommen, kann man da recht schnell erfolgreich weiterkommen. Nur, soviel gleich vorab, bei den Kurzfühlerschrecken wird das sehr schwierig, sieht man mal von eindeutigen Arten wie Goldschrecken (und selbst da ist es mit Kleiner und Großer nicht immer einfach) oder Keulenschrecken ab. Ganz anders ist das bei den Ensifera, da solltest Du gerade in einer "artenarmen" Ecke leicht weiter kommen, aber auch hier gibt's natürlich einige Ausnahmen, ich erwähne da z. B. Tettigonia, bei anderen, wie Platycleis, Meconema, Phaneroptera oder Leptophyes hast Du es im NW schon wieder "leichter" als wir hier in Ostösterreich. Es gibt den für deutsche Verhältnisse ausreichenden Larvenschlüssel von Ingrisch, mit dem bin ich am Anfang recht gut weitergekommen. Und, beobachten, fotografieren und - Werner fragen , ich glaube, mit den Langfühlern solltest Du im Laufe einer Saison klar kommen!
LG
Werner
Hallo Werner,
ich danke Dir für die Antwort! Da habe ich dann ja wohl einfach zwei Möglichkeiten. Entweder ich ziehe mir den Schlüssel rein oder ich greife zum Fotoapperat, halte häufiger mal drauf, poste immer mal wieder eine Rätsellarve hier im Forum und lasse die dann von Euch bestimmen...................... Glaube das Dutzend Langfühlerschreckenarten die wir haben und viele aus unterschiedlichen Gattungen müßte ich dann schnell lernen.
Viele Grüße,
Kay
.............. und noch mal hallo Werner,
da ich ja wissbegierig bin, habe ich gleich mal nach aktuellen Fotos in der deutschen Datenbank geguckt auf der ich meine Daten erfasse.
Wenn also:
http://naturgucker.de/?bild=-1884515015
punctatissima sein soll, was ich gut nachvollziehen könnte, dann kann m.E.:
http://naturgucker.de/?bild=441551796
doch wohl keine sein oder ? Eher Tettigonia vielleicht?
Kennst Du darüber hinaus eine schöne website die sich mit guten Fotos der Larven annimmt. Solche grundlegenden Fragen wie oben würden sich ja schon klären lassen, wenn man eine zuverlässige Fotorefferenzquelle hätte.
Gruß,
Kay
Hallo Werner,
ich komme noch mal auf die Larvenbestimmung zurück. Wir haben hier oben ja tatsächlich so wenige Arten, dass es mich interessieren würde, ob man nicht doch auch bei den Feldheuschrecken weiterkommen kann. Den biguttulus-Komplex kann man natürlich vergessen aber ich frage mich, ob man nicht unsere Arten mit parallelen Halsschildrändern wenigstens knacken könnte. Da haben wir hier albomarginatus, dorsatus, parallelus und selten montanus. Das wars. Fällt Dir zu diesem Quartett etwas an Hinweisen ein ?
Viele Grüße,
Kay
RE: Bestimmung Heuschreckenlarven
in Literatur & Links 14.06.2016 16:29von hospiton • 2.767 Beiträge
Hallo Kay,
nur bedingt, da die Kurzfühler nicht so meine Stärke sind, aber ein paar Hinweise, die aber nicht zur 100%igen Sicherheit dienen, aber meistens stimmen: albomarginatus sieht meiner Erfahrung nach immer sehr fahlfarben aus, so sandbraun, selten mit verwaschenem Grün, eben wie die Adulten, evtl. sieht man bei älteren Larven auch die viel geraderen Kiele. die anderen 3 kann man höchstens aufgrund des Lebensraumes bzw. dem Entwicklungszustand trennen, dorsatus ist hier bei uns gut 3 Wochen später adult als parallelus, und montanus bei uns ein "Feuchtwiesen-Spezialist", aber wie gesagt, auch hier gibt es unzählige "Ausnhamen-bestätigen-die-Regel"-Fälle!
LG
und dennoch viel Erfolg, vielleicht probierst es ja mit Aufzucht und Fotoserien, vielleicht erkennst ja etwas?!
Werner
Hallo Werner,
verstehe. Bei uns mit weitem Abstand ist die häufigste Art mit graden Kielen albomarginatus. Entsprechend sehe ich auf vielen Flächen, auch auf solchen bei denen ich das Arteninventar noch nicht kenne, Larven wie jene:
Das albomarginatus-Foto habe ich von der Schweizer Seite "entliehen" aber es zeigt gut, was mir bei hiesigen Larven meist auffällt: Kiele weißrandig und oft dunkel unterstrichen.
Können denn Larven der anderen von mir genannten Arten die wir hier haben so aussehen oder sind solchermaßen gefärbten Tiere als albomarginatus zu "verhaften"?
Viele Grüße und Dank an Dich,
Kay
RE: Bestimmung Heuschreckenlarven
in Literatur & Links 15.06.2016 09:37von hospiton • 2.767 Beiträge
Hallo Kay,
na, da möchte ich mich nicht zu sehr auf's Eis wagen, aber: die beiden Pseudochorthippus-Arten kann man bei solchen Tieren, wie sie das Schweizer Foto zeigt, getrost ausschließen, und dorsatus hat, wenn Du das Foto dort von der Larve im letzen Stadium ansiehst, auch schon etwas gebogenere Seitenkiele, allerdings sind das Spitzen-Fotos und diese Merkmale werden halt in jüngeren Larvenstadien immer weniger auffällig. Aber Du machst das schon, da bin ich zuversichtlich ;)
LG
Werner
Hallo Werner und der Rest!
Aus aktuellem Anlaß noch eine Larvenfrage. Derzeit mache ich eine Heuschreckenkartierung in meiner Heimatstadt Oldenburg. Wir haben hier ganz sicher nur zwei Arten von Dornschrecken nämlich undulata und subulata. Larven beider Arten haben meines Wissens nach hohe, dachförmige Mittelkiele/Pronoten.
Kennt Ihr dennoch Merkmale zumindest die älteren Larven beider Arten zu trennen?
Momentan finde ich in verschiedenen Ecken immer mal wieder einzelne Tetrixlarven offenbar sehr kleiner Populationen. Den Gebieten kehre ich momentan immer leicht frustriert den Rücken da ich mich jeweils mit Tetrix sp. zufrieden geben muß und ich frage mich, ob da nicht mehr draus zu machen ist.
Schöne Grüße,
Kay
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