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Pillerwald/Landeck Bergheuschrecken

in Exkursionsberichte 16.06.2012 11:47
von Thomas Z-K • 738 Beiträge

Für eine Auerhuhn-Kartierung konnte ich die letzten drei Tage im schönen Tirol verbringen, genauer im Pillerwald zwischen Fließ und Piller am Übergang Pitztal - Inntal. Ich habe die Tage in Seehöhen von 1350 bis 1800 m verbracht, der Zielart entsprechend halt im Wald und daher kaum in heuschreckentauglichen Lebensräumen. Aber weil aus Tirol doch so selten Forumsbeiträge kommen hier meine Beobachtungen:

Überraschend und aufschlussreich war, dass ich auf kleinen Waldlichtungen, aber auch mitten im aufgelichteten Fichtenaltholz im flechtenreichen mageren Heidelbeer-Preiselbeerunterwuchs immer wieder in geringer Dichte die Tetrix bipunctata gefunden habe. Sehr spannend, da das Areal sich im Übergangsgebiet der beiden (Unter-)Arten befindet und siehe da - es waren lauter kraussis! Der Bereich ist auch eher klimabegünstigt mit viel Sonne und vergleichsweise wenig Niederschlag, was wieder gut zu kraussi passt. Zu finden war sie bis auf 1700 m Seehöhe in derartigen Lebensräumen:




Es gab auch eine stetige Begleitart in den offeneren Bereich - Podisma pedestris als kleine Larven.

Im Fichtenwald waren immer wieder kleine Moore eingestreut, dort waren die Heuschrecken aber noch kleine Larven, wahrscheinlich Omocestus viridulus und Chorthippus montanus. Erst auf dieser kleinen südexponierten Magerwiese mit Wiesensalbei auf 1380 m gab es ein überraschend vielstimmiges Konzert:


Dominiert wurde alles vom lauten Gesang des Stauroderus scalaris - eine Spitzenart, die ich schon jahrelang nicht mehr gesehen habe.

Dazwischen gab es adult Omocestus viridulus, Chorthippus parallelus, Stenobothrus lineatus und im letzten Larvenstadium Podisma pedestris.
Auf der angrenzenden großen und abwechslungsreichen Kuhweide tat sich gar nichts, die war aber nordexponiert. Das spielt im Gebirge offenbar eine große Rolle!

Im "Tal" auf 1300-1400 m sangen überall die Feldgrillen in den schönen Mähwiesen.

Und noch ein Blick über das Inntal Richtung Schönjöchl (der Schneegipfel in der Mitte), wo ja die bisher einzige Aeropedellus in Österreich gefunden wurde - hart im Nehmen, die Gipfel sind alle noch gut verschneit!


Liebe Grüße
Thomas

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